Jedes Jahr im Herbst warten die Fans auf die alkoholische saisonale Spezialität. Je nach Beginn der Weinlese wird neuer Wein in der Regel von Anfang September bis Ende Oktober angeboten. In Bensheim ist Federweißer natürlich auch in jedem Jahr ein sehr beliebtes Genussmittel und erfreut sich regem Absatz. In diesem Text findest Du sechs interessante Fakten rund um das lecker süß-süffige Getränk.
Was genau ist Federweißer eigentlich?
Sogenannter „Neuer Wein“ ist im Grunde noch kein fertiger Wein, sondern ein noch keiner Filtration unterworfener Traubenmost, bei dem die Gärung gerade begonnen hat. Grundsätzlich gilt diese Bezeichnung für alle Zwischenstufen vom Traubenmost bis zum fast durchgegorenen Jungwein.
Ein aus weißen Rebsorten gepresster Traubenmost, der gerade erst begonnen hat, zu gären, wird in Deutschland als Federweißer bezeichnet und verkauft – und in anderen Regionen auch Sturm, Bitzler, Rauscher, Suser oder Sauser genannt. Der neue Wein wird aus den ersten Trauben einer neuen Saison hergestellt und hat geschmacklich Ähnlichkeit zu einer Traubenlimonade.
Wann kann man Federweißer bekommen?
Der erste Verkauf von frischem Federweißer ist abhängig vom Beginn der Weinlese, die meist ab Anfang September stattfindet. Verkauft wird er in der Regel etwa bis Ende Oktober. Manche Winzer verlängern die Saison jedoch, indem sie geerntete Trauben gekühlt lagern und erst später verarbeiten – in dem Fall kann es sogar noch bis in die letzten Monate eines Jahres hinein neuen Wein geben.
Zu welchem Essen passt Federweißer?
Traditionell wird der junge Wein gern zu herzhaften Speisen serviert, beispielsweise wie Flammkuchen, Quiche und natürlich auch den bekannten Zwiebelkuchen. Strauß- und Häckerwirtschaften machen es vor: Kalte Platten schmecken ebenfalls zum frischen Federweißen sehr lecker. Eine schöne Auswahl mit unterschiedlichen Käsesorten (Hart- und/ oder Weichkäse) passt auch gut dazu.
Ob Fleischgerichte denn auch gut zu Federweißer passen wird oft diskutiert. Hier gehen die Ansichten auseinander. Ob der süßliche Geschmack des Federweißers und Fleischgerichte gut zusammenpassen muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. In der Pfalz wird zum Beispiel gerne neben Zwiebel- und Flammkuchen zum Federweißer auch deftiger Saumagen angeboten.
Warum sollte Federweißer stehend gelagert werden?
Einen Fehler sollte man beim Einkauf auf gar keinen Fall begehen: Wer die Flasche aufs Kassenband legt, der wird schnell feststellen, dass sie zu tropfen beginnt. Der Grund ist schnell erklärt: Federweißer wird nicht luftdicht verschlossen, weil die Flasche sonst im schlimmsten Fall platzen könnte.
Das liegt daran, dass der Prozess der Gärung noch nicht abgeschlossen ist. Daher ist es nötig, dass das ständig neu gebildete Kohlendioxid entweichen kann. Der Transport sollte deshalb immer aufrecht erfolgen, die Lagerung zu Hause nur stehend.
Wie schnell sollte man Federweißer verbrauchen?
Generell sollte man die Flasche dann auch zu Hause niemals luftdicht verschließen und bei Schraubverschlüssen am besten noch ein kleines Loch in den Deckel stechen. Generell gilt, dass sich Federweißer nicht besonders lange hält, was an der schnellen Gärung liegt. Deswegen sollte er auch innerhalb weniger Tage aufgebraucht werden. Eine Lagerung bei Zimmertemperatur lässt den Geschmack allmählich reifen und gekühlt bleibt Federweißer süß – je nachdem, wie es Ihnen am besten schmeckt.
Zusatz-Fakt: Ist Federweißer gesund?
Die Kombination aus Traubenmost und aktiven Hefen sorgt tatsächlich für einen Mix an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen. Traubenmost enthält unter anderem:
- B-Vitamine
- Vitamin D
- Kalium
- Magnesium
- Mangan
- Kupfer
- Eisen
Die Hefen und Milchsäurebakterien regen außerdem die Verdauung an und wirken entschlackend. Aber Achtung! Bei aller Freude am Genuss: Federweißer sollte vorsichtig genossen werden. Sein Geschmack und seine Süffigkeit verleitet dazu, relativ viel zu trinken. Aber die Bezeichnungen wie Sauser, Brauser und Sturm weisen schon darauf hin: Der Alkoholgehalt zeigt hier besondere Wirkung. Außerdem können Hefe und Kohlensäure in großen Mengen die Verdauung „durcheinanderbringen“. Daher sollte man sich Zeit zum Genießen lassen. Bedachter Genuss hat den außerdem den Vorteil, dass der Vorrat länger reicht.
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