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Erstellung eines Handlungsleitfadens zur Prävention sexueller Gewalt im Sportverein

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Lesedauer | 19 Minuten


Sexuelle Gewalt im Sportverein ist ein ernsthaftes Problem, das nicht ignoriert werden darf. Als Vereine haben wir die Verantwortung, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um sexuelle Gewaltprävention zu fördern und sicherzustellen, dass Mitglieder geschützt sind. Ein Handlungsleitfaden ist ein wertvolles Instrument, um klare Regeln, Verhaltensweisen und Verfahren festzulegen, die dazu beitragen, sexuelle Gewalt zu verhindern und angemessen darauf zu reagieren.

Ich möchte betonen, dass dieser Blogartikel keine Rechtsberatung darstellt. Vielmehr ist es mein Ziel, Ideen und Anregungen zu bieten, wie Vereine ihre eigenen Handlungsleitfäden entwickeln können. Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Verein einzigartig ist und seine eigenen spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen hat. Daher ist es entscheidend, den Handlungsleitfaden auf die individuellen Gegebenheiten anzupassen und zu konkretisieren. Dieser Artikel dient als Leitfaden und Inspirationsquelle, um Euch eine Grundlage zu bieten, von der aus Ihr Euren eigenen Handlungsleitfaden gestalten können.

Bitte konsultiert bei Fragen oder Unsicherheiten stets eine professionelle Rechtsberatung, um sicherzustellen, dass Ihre Maßnahmen den geltenden Gesetzen und Bestimmungen entsprechen.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung und Grundlagen

Zielsetzung des Handlungsleitfadens

Die Zielsetzung des Handlungsleitfadens besteht darin, sexuelle Gewalt im Sportverein aktiv zu verhindern und ein sicheres Umfeld für alle Mitglieder zu schaffen. Der Leitfaden soll das Bewusstsein für das Thema schärfen, klare Regeln und Richtlinien festlegen, Schulungen und Fortbildungen anbieten, einen Meldungs- und Untersuchungsprozess etablieren, angemessene Unterstützung für Betroffene bereitstellen und eine Präventionskultur im Verein aufbauen. Durch diese Maßnahmen sollen Kinder, Jugendliche und vulnerable Personen geschützt und potenzielle Täter zur Rechenschaft gezogen werden.

Definitionen von sexueller Gewalt im Sportverein

Sexueller Missbrauch

Sexueller Missbrauch bezieht sich auf jegliche sexuelle Handlungen oder Handlungen mit sexuellem Bezug, die an Kindern, Jugendlichen oder erwachsenen schutzbedürftigen Personen ohne deren Einwilligung vorgenommen werden. Dies kann körperliche Berührungen, verbale oder nicht-verbale Handlungen einschließen, die darauf abzielen, sexuelle Befriedigung zu erlangen oder die sexuelle Integrität einer Person zu verletzen.

Sexuelle Belästigung

Sexuelle Belästigung im Sportverein bezieht sich auf unerwünschte sexuelle Handlungen, Äußerungen, Gesten oder Verhaltensweisen, die entwürdigend, bedrohlich oder einschüchternd wirken. Dies kann verbale Kommentare, anzügliche Witze, obszöne Gesten, unerwünschtes Berühren oder andere Formen sexueller Belästigung umfassen.

Machtmissbrauch

Machtmissbrauch im Sportverein tritt auf, wenn Personen mit Machtpositionen innerhalb des Vereins ihre Autorität ausnutzen, um sexuelle Beziehungen oder Handlungen mit untergeordneten Personen zu erzwingen oder zu erpressen. Dies kann Trainer, Betreuer oder andere Verantwortliche im Verein betreffen, die ihre Machtstellung missbrauchen, um sexuelle Handlungen zu erzwingen oder zu ermöglichen.

Ausbeutung von Abhängigkeitsverhältnissen

Diese Form der sexuellen Gewalt bezieht sich auf Situationen, in denen Personen, die aufgrund ihres Alters, ihrer Fähigkeiten oder ihrer Verwundbarkeit von anderen abhängig sind, ausgenutzt werden. Dies kann in Form von sexuellem Missbrauch, sexueller Belästigung oder erzwungenen sexuellen Beziehungen auftreten, wenn eine Person eine Vertrauens- oder Machtposition gegenüber einer anderen Person im Verein ausnutzt.

Digitale sexuelle Gewalt

Digitale sexuelle Gewalt im Sportverein bezieht sich auf den Missbrauch von digitalen Technologien, wie beispielsweise soziale Medien, Textnachrichten, E-Mails oder Online-Plattformen, um sexuelle Übergriffe, Belästigung oder Ausbeutung durchzuführen. Dies kann das unerlaubte Verbreiten von intimen Bildern oder Videos, das Stalking über das Internet oder andere Formen von sexueller Belästigung oder Nötigung im digitalen Raum umfassen. Der Missbrauch digitaler Technologien kann dazu führen, dass Personen sich unsicher oder bedroht fühlen und ihre Privatsphäre verletzt wird.

Relevante rechtliche Aspekte

Strafrechtliche Bestimmungen
  • Sexueller Missbrauch von Kindern (§ 176 StGB): Dieser Paragraph befasst sich mit sexuellen Handlungen an Kindern unter 14 Jahren oder mit Kindern, die sich in einer besonderen Schutz- oder Abhängigkeitsposition befinden. Der sexuelle Missbrauch von Kindern wird als Straftat eingestuft und kann mit Freiheitsstrafe geahndet werden.
  • Sexuelle Nötigung (§ 177 StGB): Dieser Paragraph regelt die strafrechtliche Verfolgung von sexuellen Handlungen gegen den Willen einer Person. Es umfasst insbesondere sexuelle Handlungen, die unter Gewaltanwendung, Drohungen oder Ausnutzung einer schutzlosen Lage erzwungen werden. Sexuelle Nötigung kann mit Freiheitsstrafe geahndet werden.
  • Sexuelle Belästigung (§ 184i StGB): Dieser Paragraph behandelt das strafrechtliche Verbot von sexuellen Belästigungen. Hierunter fallen unerwünschte sexuelle Handlungen, die die sexuelle Selbstbestimmung einer Person verletzen oder sie in ihrer Würde beeinträchtigen. Sexuelle Belästigung kann mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bestraft werden.
Kinderschutzgesetze

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt wird durch das Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) gestärkt. Es legt Maßnahmen zur Prävention, zum Schutz und zur Intervention fest und regelt beispielsweise Hintergrundüberprüfungen und Schulungspflichten für Mitarbeiter, die in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind.

Meldepflicht

In Deutschland besteht für bestimmte Berufsgruppen, wie z.B. Ärzte, Therapeuten, Lehrer und Erzieher, eine gesetzliche Meldepflicht bei Kenntnis von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen (§ 4 KKG). Dies betrifft auch Personen, die im Sportverein mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Datenschutzgesetze

Der Umgang mit personenbezogenen Daten von Betroffenen und Beschuldigten unterliegt den Bestimmungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG). Es ist wichtig sicherzustellen, dass personenbezogene Daten angemessen geschützt und nur gemäß den Datenschutzbestimmungen verwendet werden.

Arbeitsrechtliche Aspekte

Im Arbeitsrecht gelten verschiedene Bestimmungen, die die Einstellung, den Umgang mit Mitarbeitern und Freiwilligen sowie die Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit der Prävention sexueller Gewalt regeln. Dazu gehören beispielsweise arbeitsvertragliche Regelungen, Fortbildungspflichten und die Verantwortung des Arbeitgebers für den Schutz der Beschäftigten.

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Risikoanalye im Sportverein

Risikoanalyse - Zum Öffnen bitte anklicken!

Im Juli 2023 habe ich eine Risikoanalyse zusammengestellt, welche ich hier ebenfalls als Grundlage veröffentlichen möchte. Der Sinn hinter einer solchen Analyse besteht darin, zu Beginn des Prozesses der Implementierung von Präventionsmaßnahmen festzustellen, welche Risiken es grundsätzlich geben könnte. Daher ist diese Aufzählung eher allgemein gehalten. Wichtig bei diesem Prozess ist auch stets die Einbindung aller Funktionsträger und Mitarbeiter. Stellt klar, dass dies kein Generalverdacht darstellt, sondern letztlich nicht nur den Kindern und Jugendlichen, sondern auch allen Verantwortlichen im Verein zu Gute kommt und damit auch alle schützt!

Risikobereiche

a) Unzureichende Hintergrundüberprüfung: Eine unzureichende Überprüfung der Übungsleiter könnte es Tätern ermöglichen, in Positionen zu gelangen, in denen sie Zugang zu Kindern und Jugendlichen haben.

b) Mangelnde Sensibilisierung: Wenn Mitglieder und Mitarbeiter des Vereins nicht ausreichend über das Thema sexuelle Gewalt informiert sind, könnten sie möglicherweise Anzeichen übersehen oder nicht angemessen reagieren.

c) Unzureichende Aufsicht: Mangelnde Aufsicht und Kontrolle während der Trainingseinheiten, Wettkämpfe oder Veranstaltungen könnten das Risiko von Übergriffen erhöhen.

d) Fehlende Richtlinien und Verfahren: Das Fehlen klarer Richtlinien und Verfahren zur Meldung von Verdachtsfällen oder zur Handhabung von Beschwerden könnte dazu führen, dass sexuelle Übergriffe nicht angemessen behandelt werden.

e) Kommunikation und Informationsfluss: Ein ineffektiver Informationsfluss zwischen den Abteilungen und dem Vereinsvorstand könnte die Übermittlung wichtiger Informationen über bekannte Täter oder potenzielle Risiken beeinträchtigen.

Im Sportverein können verschiedene Situationen potenzielle Risiken im Hinblick auf sexuelle Gewalt darstellen. Hier sind einige konkrete Situationen, die ein Risiko darstellen könnten:

Einzelbetreuung von Kindern und Jugendlichen: Situationen, in denen ein Übungsleiter allein mit einem Kind oder Jugendlichen ist, ohne dass andere Erwachsene anwesend sind, können ein Risiko darstellen. Dies kann während des Trainings, bei Wettkämpfen, bei Ausflügen oder bei Einzelcoachings der Fall sein.

Übernachtungsveranstaltungen und Trainingslager: Übernachtungsveranstaltungen oder Trainingslager bieten Gelegenheiten, in denen Kinder und Jugendliche engen Kontakt mit den Übungsleitern haben. Eine unzureichende Aufsicht oder fehlende Kontrollmechanismen können das Risiko von Übergriffen erhöhen.

Umkleideräume und Duschen: Situationen, in denen Kinder und Jugendliche sich in Umkleideräumen oder Duschen befinden, erfordern eine angemessene Aufsicht und Sensibilität, um sicherzustellen, dass keine Übergriffe stattfinden. Unangemessenes Verhalten von Übungsleitern oder anderen Mitgliedern könnte ein potentielles Risiko darstellen.

Privater Austausch über digitale Medien: Die Kommunikation über digitale Medien wie soziale Netzwerke, Chats oder E-Mails zwischen Übungsleitern und Kindern/Jugendlichen kann ein Risiko darstellen, wenn sie nicht angemessen überwacht und reguliert wird. Dies kann zu unangemessenen Nachrichten, Belästigung oder Erpressung führen.

Veranstaltungen außerhalb des Sportvereins: Externe Veranstaltungen, an denen der Sportverein teilnimmt, wie Wettkämpfe, Turniere oder Ausflüge, können potenzielle Risiken bergen, insbesondere wenn die Aufsicht und Kontrolle nicht gewährleistet sind oder wenn der Verein mit anderen Organisationen zusammenarbeitet, deren Richtlinien zur Prävention von sexueller Gewalt nicht ausreichend sind.

Ausflüge und Reisen: Bei Ausflügen und Reisen, bei denen Kinder und Jugendliche außerhalb des Vereinsgeländes untergebracht sind, besteht das Risiko von sexueller Gewalt. Eine angemessene Aufsicht, klare Richtlinien und Protokolle für die Überwachung und den Schutz der Teilnehmer sind erforderlich.

Informelle Interaktionen außerhalb des Vereins: Informelle Treffen, die außerhalb der offiziellen Trainings- oder Wettkampfzeiten stattfinden, wie z.B. private Einladungen zu Hause oder außerhalb des Vereinsgeländes, könnten das Risiko von sexuellen Übergriffen erhöhen.

Verwendung von physischen Kontakten im Training: In einigen Sportarten erfordert das Training physischen Kontakt zwischen Übungsleitern und Kindern/Jugendlichen. Es besteht das Risiko, dass diese Situationen ausgenutzt werden. Eine klare Kommunikation über Grenzen und die Verwendung von angemessenem, auf die Sportart bezogenem Kontakt sind wichtig.

Missbrauch von Macht oder Autorität: Übungsleiter oder andere Mitarbeiter im Verein, die ihre Macht oder Autorität missbrauchen, um sexuelle Übergriffe zu begehen, stellen ein ernstes Risiko dar. Hier ist es wichtig, ein Bewusstsein für den Missbrauch von Machtstrukturen zu schaffen und Mechanismen einzuführen, um Machtungleichgewichte zu verhindern.

Missbrauch von finanzieller Abhängigkeit: In einigen Fällen kann es vorkommen, dass Übungsleiter oder andere Vereinsmitglieder finanzielle Unterstützung oder materielle Vorteile anbieten, um sexuelle Übergriffe zu erzwingen. Die Aufklärung über diese Risikosituation und die Förderung einer offenen Kommunikation sind wichtig, um solche Vorfälle zu verhindern.

Nutzung von Umkleidekabinen durch Übungsleiter: Wenn Übungsleiter die Umkleidekabinen der Mitglieder nutzen oder sich während der Umkleidezeit in deren Nähe aufhalten, besteht die Gefahr von unangemessenem Verhalten oder sexuellen Übergriffen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass Übungsleiter über klare Richtlinien zum angemessenen Verhalten in solchen Situationen informiert sind.

Vernachlässigung der Bedürfnisse und Beschwerden von Mitgliedern: Eine unzureichende Berücksichtigung von Bedürfnissen oder das Ignorieren von Beschwerden von Mitgliedern, insbesondere im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen, stellt ein Risiko dar. Ein offener und unterstützender Ansatz für die Meldung von Beschwerden und die entsprechende Handhabung ist von entscheidender Bedeutung.

Fehlende Eltern- und Mitgliederbeteiligung: Wenn Eltern und Mitglieder nicht aktiv in den Präventionsprozess einbezogen werden oder wenn es eine allgemeine mangelnde Beteiligung gibt, kann dies das Risiko erhöhen. Die Förderung einer offenen Kommunikation und die Einbindung der Gemeinschaft sind wichtige Faktoren, um eine sichere und geschützte Umgebung zu schaffen.

Umgang mit bekannt gewordenen Fällen: Der Umgang mit Fällen sexueller Gewalt innerhalb des Vereins kann ein potenzielles Risiko darstellen. Es ist wichtig, klare Richtlinien und Verfahren für die Meldung, Untersuchung und den Umgang mit Verdachtsfällen oder bestätigten Fällen von sexueller Gewalt zu haben, um angemessen zu reagieren und die Sicherheit der Betroffenen zu gewährleisten.

Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung

Informationen über die Prävalenz sexueller Gewalt im Sportverein

Die genaue Prävalenz sexueller Gewalt im Sportverein ist schwer zu ermitteln, da viele Fälle nicht gemeldet oder öffentlich bekannt werden. Dennoch gibt es Studien und Forschungen, die Einblicke in das Ausmaß des Problems bieten. Untersuchungen aus verschiedenen Ländern haben gezeigt, dass sexuelle Gewalt im Sportverein ein verbreitetes Problem ist. Laut einer Studie der Europäischen Union aus dem Jahr 2014 gaben rund 12% der befragten Sportlerinnen und Sportler an, in ihrer sportlichen Laufbahn sexuelle Gewalt erlebt zu haben.

In einigen Ländern wurden nationale Studien zur Prävalenz sexueller Gewalt im Sportverein durchgeführt. Diese Studien variieren in ihren Ergebnissen, aber sie zeigen alle, dass sexuelle Gewalt im Sportverein vorkommt. Zum Beispiel ergab eine Studie in Deutschland, dass etwa 8% der befragten Sportlerinnen und Sportler angaben, im Sportverein sexuelle Gewalt erfahren zu haben. Eine Herausforderung bei der Erfassung der Prävalenz sexueller Gewalt im Sportverein liegt darin, dass viele Fälle nicht gemeldet werden. Es gibt verschiedene Gründe dafür, wie Stigma, Angst vor Konsequenzen, Machtungleichgewichte oder fehlendes Bewusstsein über die Verfügbarkeit von Unterstützungsmaßnahmen.

Sensibilisierung der Mitglieder und Mitarbeiter für das Thema

Die Sensibilisierung der Mitglieder und Mitarbeiter für das Thema sexuelle Gewalt im Sportverein ist ein wichtiger Schritt zur Prävention.

Hier sind einige Ansätze, um die Sensibilisierung zu fördern:

Informationsmaterial bereitstellen: Stellt den Mitgliedern und Mitarbeitern Informationsmaterialien zur Verfügung, die das Thema sexuelle Gewalt im Sportverein erklären. Dies können Broschüren, Handzettel oder Online-Ressourcen sein, die die Definitionen, Auswirkungen und Folgen von sexueller Gewalt verdeutlichen.

Schulungen und Workshops: Organisiert Schulungen und Workshops, um die Mitglieder und Mitarbeiter über sexuelle Gewalt, ihre Prävention und die angemessene Reaktion im Falle von Verdachtsfällen zu informieren. Fachleute wie Psychologen, Kinderschutzexperten oder Opferschutzorganisationen können als Referenten eingeladen werden.

Sensibilisierungskampagnen: Startet Sensibilisierungskampagnen, um das Bewusstsein für das Thema sexuelle Gewalt im Sportverein zu erhöhen. Dies kann die Veröffentlichung von Artikeln oder Blogbeiträgen, das Teilen von Informationen in den sozialen Medien oder die Durchführung von Veranstaltungen umfassen.

Öffentliche Vorträge oder Informationsveranstaltungen: Organisiert öffentliche Vorträge oder Informationsveranstaltungen zu sexueller Gewalt im Sportverein, bei denen Experten über das Thema sprechen und Fragen beantworten können. Dies bietet eine Gelegenheit, das Bewusstsein in der gesamten Gemeinschaft zu schärfen.

Integration in Vereinsaktivitäten: Integriert das Thema sexuelle Gewalt in Vereinsaktivitäten und Veranstaltungen. Zum Beispiel könnten kurze Informationsvorträge bei Vereinsversammlungen oder Sportveranstaltungen gehalten werden.

Die Sensibilisierung sollte kontinuierlich und regelmäßig erfolgen, um das Bewusstsein aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass Mitglieder und Mitarbeiter immer über aktuelle Informationen und Best Practices informiert sind.

Förderung eines positiven und respektvollen Vereinsklimas

Die Förderung eines positiven und respektvollen Vereinsklimas spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention sexueller Gewalt im Sportverein. Entwickelt einen Verhaltenskodex für alle Mitglieder und Mitarbeiter des Sportvereins. Der Kodex sollte klare Regeln und Erwartungen hinsichtlich eines respektvollen Umgangs, des Schutzes von Grenzen und der Ablehnung von Gewalt enthalten.

Kommuniziert die Werte und Standards des Vereins deutlich, sowohl intern als auch nach außen. Betont die Bedeutung von Respekt, Fairness, Integrität und Verantwortungsbewusstsein in allen Vereinsaktivitäten. Die Führungsebene des Vereins sollte als Vorbild für respektvolles Verhalten und Ethik fungieren. Setzt klare Erwartungen und sorgt dafür, dass auch Führungspersonen sich an die festgelegten Regeln und Standards halten. Schafft Gelegenheiten für Mitglieder und Mitarbeiter, sich als Gemeinschaft zu fühlen. Gemeinschaftliche Aktivitäten und Veranstaltungen fördern den Zusammenhalt und unterstützen ein positives Vereinsklima, in dem sich alle sicher und respektiert fühlen.

Betont die Bedeutung von Vielfalt und Inklusion im Verein. Schafft Raum für offene Gespräche über kulturelle Unterschiede, Geschlechtergleichstellung und Respekt für alle Mitglieder unabhängig von ihrer Herkunft, Geschlecht, sexuellen Orientierung oder Fähigkeiten. Etabliert klare Mechanismen zur Konfliktlösung und zum Umgang mit Beschwerden im Verein. Stellt sicher, dass Beschwerden über unangemessenes Verhalten ernst genommen und angemessen behandelt werden.

Bietet Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für alle Mitglieder und Mitarbeiter an, um das Bewusstsein für respektvolles Verhalten, Grenzüberschreitungen und die Folgen von sexueller Gewalt zu stärken. Die Förderung eines positiven und respektvollen Vereinsklimas erfordert kontinuierliche Anstrengungen und einen gemeinschaftlichen Ansatz. Es ist wichtig, dass alle Mitglieder und Mitarbeiter ihren Beitrag leisten, um ein Umfeld zu schaffen, in dem sexuelle Gewalt keinen Platz hat.

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Erstellung von Richtlinien und Verhaltenskodex

Entwicklung eines Verhaltenskodex für alle Mitglieder und Mitarbeiter

Bei der Entwicklung eines Verhaltenskodex für alle Mitglieder und Mitarbeiter des Sportvereins ist es wichtig, klare Regeln und Erwartungen hinsichtlich eines respektvollen und sicheren Vereinsklimas zu definieren. Hier sind einige Punkte, die in den Verhaltenskodex aufgenommen werden könnten:

Respektvolles Verhalten: Alle Mitglieder und Mitarbeiter des Sportvereins sollten sich gegenseitig mit Respekt behandeln. Dies beinhaltet die Achtung der persönlichen Grenzen, die Wahrung der Privatsphäre und den Verzicht auf jegliche Art von Diskriminierung, Belästigung oder Gewalt.

Schutz von Grenzen: Jeder sollte die Grenzen anderer respektieren und keine Handlungen vornehmen, die eine Person in irgendeiner Weise unwohl fühlen lassen. Es ist wichtig, keine unerwünschten Berührungen, Bemerkungen oder sonstigen Verhaltensweisen zu tolerieren, die als grenzüberschreitend empfunden werden können.

Verantwortungsvolles Handeln: Alle Mitglieder und Mitarbeiter sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein, eine sichere Umgebung für alle zu schaffen. Dies bedeutet, aufmerksam zu sein, verdächtige Vorkommnisse zu melden und im Bedarfsfall angemessen zu handeln.

Gewaltfreies Verhalten: Jegliche Form von Gewalt, sei es körperlich, verbal oder psychisch, sollte im Sportverein strikt abgelehnt werden. Konflikte sollten auf friedliche Weise gelöst werden, ohne den Einsatz von Gewalt oder Einschüchterung.

Gleichberechtigung und Inklusion: Alle Mitglieder und Mitarbeiter sollten gleiche Rechte und Chancen haben, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder Fähigkeiten. Jeder sollte sich willkommen und akzeptiert fühlen und aktiv dazu beitragen, ein inklusives Umfeld zu schaffen.

Vertraulichkeit und Datenschutz: Alle persönlichen Informationen, die im Rahmen der Vereinsaktivitäten gesammelt werden, sollten vertraulich behandelt und gemäß den geltenden Datenschutzbestimmungen geschützt werden. Es sollte eine klare Richtlinie geben, wie mit sensiblen Informationen umgegangen wird und wer Zugang dazu hat.

Konsequenzen bei Verstoß gegen den Kodex: Der Verhaltenskodex sollte deutlich machen, dass Verstöße gegen die festgelegten Regeln Konsequenzen nach sich ziehen können. Dies kann von Maßnahmen wie einer Verwarnung oder einem Ausschluss aus dem Verein abhängen, je nach Schwere des Verstoßes.

Festlegung von klaren Regeln und Grenzen im Umgang miteinander

Respektvolles Verhalten: Alle Mitglieder und Mitarbeiter sollten sich respektvoll und höflich gegenüber anderen verhalten. Das bedeutet, keine beleidigenden, diskriminierenden oder abwertenden Äußerungen zu machen und die Meinungen und Ideen anderer zu respektieren.

Persönliche Grenzen respektieren: Es ist wichtig, die persönlichen Grenzen jedes Einzelnen zu respektieren. Das beinhaltet die Achtung von Raum, Privatsphäre und körperlicher Integrität. Keine unerwünschten Berührungen, Bemerkungen oder Handlungen sollten toleriert werden.

Offene Kommunikation: Fördern Sie eine offene Kommunikationskultur, in der Mitglieder und Mitarbeiter ihre Anliegen, Bedenken oder Beschwerden frei äußern können. Eine respektvolle und vertrauensvolle Kommunikation trägt dazu bei, Konflikte zu lösen und das Vertrauen innerhalb des Vereins zu stärken.

Keine Diskriminierung: Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder anderen Merkmalen sollte im Verein nicht toleriert werden. Alle Mitglieder sollten gleich behandelt und wertgeschätzt werden.

Gewaltfreies Verhalten: Jegliche Form von Gewalt, sei es körperlich, verbal oder psychisch, ist inakzeptabel. Aggressive Handlungen, Drohungen oder Mobbing sollten nicht geduldet werden. Konflikte sollten auf friedliche und respektvolle Weise gelöst werden.

Vertraulichkeit: Alle persönlichen Informationen, die im Rahmen der Vereinsaktivitäten ausgetauscht werden, sollten vertraulich behandelt werden. Mitglieder und Mitarbeiter sollten sich bewusst sein, dass vertrauliche Informationen nicht ohne Zustimmung der betroffenen Person weitergegeben werden dürfen.

Verantwortungsbewusstsein: Jeder Einzelne im Verein trägt Verantwortung für das Schaffen und Aufrechterhalten eines positiven und respektvollen Vereinsklimas. Jeder sollte sich bewusst sein, dass sein Verhalten Auswirkungen auf andere haben kann und dass er Verantwortung für sein eigenes Handeln übernimmt.

Schulung und Fortbildung

Schulung aller Mitglieder und Mitarbeiter zum Thema sexuelle Gewaltprävention

Die Schulung aller Mitglieder und Mitarbeiter zum Thema sexuelle Gewaltprävention ist ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein zu schärfen und die Fähigkeiten zur Erkennung und Prävention sexueller Gewalt im Sportverein zu stärken. Hier sind einige Punkte, die in einer solchen Schulung behandelt werden könnten:

Definitionen und Formen sexueller Gewalt: Erklärt den Teilnehmern die verschiedenen Formen sexueller Gewalt, einschließlich sexuellen Missbrauchs, sexueller Belästigung und Ausbeutung. Verdeutlicht die Auswirkungen dieser Gewalt auf die Betroffenen.

Warnsignale und Risikofaktoren: Sensibilisiert die Teilnehmer für Warnsignale, die auf sexuelle Gewalt hinweisen können, sowie für Risikofaktoren, die das Risiko für solche Gewalttaten erhöhen können. Zeigt auf, wie man diese Signale erkennt und angemessen darauf reagiert.

Präventionsstrategien: Vermittelt den Teilnehmern wirksame Präventionsstrategien, wie z.B. die Förderung eines positiven und respektvollen Vereinsklimas, die Stärkung von Schutzmechanismen für Kinder und Jugendliche, die Förderung von Offenheit und Kommunikation sowie die Schaffung sicherer Anlaufstellen für Meldungen und Beschwerden.

Verhaltenskodex und Grenzen: Erklärt den Verhaltenskodex des Sportvereins und betont die Bedeutung des Respekts, der Einhaltung persönlicher Grenzen und des Schutzes vor sexueller Gewalt. Erläutert, wie Mitglieder und Mitarbeiter zur Umsetzung des Verhaltenskodex beitragen können.

Verantwortung der Erwachsenen: Betont die Verantwortung der Erwachsenen im Verein, Kinder und Jugendliche zu schützen. Erläutert, wie Erwachsene ihre Verantwortung wahrnehmen können, indem sie achtsam sind, Warnsignale erkennen, angemessen reagieren und Meldungen von Verdachtsfällen vornehmen.

Meldung und Intervention: Informiert die Teilnehmer über den Meldungsprozess im Falle von Verdachtsfällen sexueller Gewalt und die entsprechenden Interventionsschritte. Erläutert die Bedeutung einer schnellen und angemessenen Reaktion, um den Schutz der Betroffenen zu gewährleisten und weitere Übergriffe zu verhindern.

Ressourcen und Unterstützung: Gebt den Teilnehmern Informationen über lokale Ressourcen und Unterstützungseinrichtungen, die bei sexueller Gewaltprävention und -intervention helfen können. Verweist auf Organisationen, Beratungsstellen oder Hotlines, an die sich Betroffene oder Zeugen wenden können.

Es ist wichtig, die Schulung interaktiv zu gestalten, Fragen und Diskussionen zuzulassen und möglicherweise Fallbeispiele oder Szenarien einzubeziehen, um das Verständnis und die Anwendung der erlernten Konzepte zu fördern. Wiederholte Schulungen und regelmäßige Auffrischungen sind ebenfalls empfehlenswert, um das Bewusstsein und die Kompetenzen der Teilnehmer kontinuierlich zu stärken.

Erkennung von Warnzeichen und Meldung von Verdachtsfällen

Schulungsteilnehmer sollten sensibilisiert werden, um mögliche Warnzeichen für sexuelle Gewalt zu erkennen. Dazu gehören Verhaltensänderungen bei betroffenen Personen, unangemessene Berührungen, Angst oder Vermeidungsverhalten, plötzlicher Rückzug oder auffällige Anzeichen von Angst, Traurigkeit oder Wut. Es ist wichtig, ein Vertrauensverhältnis zu den Mitgliedern und Mitarbeitern aufzubauen, damit sie sich sicher fühlen, ihre Bedenken oder Verdachtsmomente zu äußern. Schafft eine offene Kommunikationskultur und stellt sicher, dass es klare Wege gibt, um Verdachtsfälle zu melden.

Stellt klare Meldemechanismen bereit, um Verdachtsfälle zu melden. Dies kann eine Vertrauensperson, einen Ansprechpartner im Verein oder eine externe Stelle wie eine Kinderschutzorganisation oder eine Polizeiabteilung umfassen. Gebt den Schulungsteilnehmern Informationen darüber, wie sie Verdachtsfälle melden können und welche Schritte dann folgen. Betont die Bedeutung der Vertraulichkeit und des Datenschutzes bei der Meldung von Verdachtsfällen. Versichert den Teilnehmern, dass ihre Informationen vertraulich behandelt werden und nur an die relevanten Stellen weitergegeben werden, um eine angemessene Untersuchung und Intervention zu ermöglichen.

Unterstreicht die Wichtigkeit, Verdachtsfälle von sexueller Gewalt ernst zu nehmen und angemessen darauf zu reagieren. Das bedeutet, dass alle Meldungen gründlich untersucht und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um den Schutz der Betroffenen zu gewährleisten und weitere Übergriffe zu verhindern. Stellt sicher, dass den Personen, die Verdachtsfälle melden, entsprechende Unterstützung angeboten wird. Dies kann Beratungsdienste, psychologische Betreuung oder Verweisungen auf Fachleute umfassen, die bei der Bewältigung der Situation helfen können.

Macht deutlich, dass keine Repressalien gegen Personen erfolgen, die einen Verdachtsfall melden. Es ist wichtig, dass diejenigen, die ihre Bedenken äußern, geschützt sind und keine Nachteile oder Diskriminierung befürchten müssen.

Schulung für Trainer und Betreuer zu angemessenen Verhaltensweisen

Definitionen und Erwartungen: Klärt die Trainer und Betreuer über die Definitionen von angemessenem Verhalten auf und vermittelt ihnen klare Erwartungen bezüglich des Umgangs mit Athleten und Athletinnen. Erläutert, welche Verhaltensweisen akzeptabel sind und welche nicht.

Grenzen und Privatsphäre: Betont die Wichtigkeit des Respekts für persönliche Grenzen und der Wahrung der Privatsphäre von Athleten und Athletinnen. Erklärt, dass unangemessene Nähe, unerwünschte Berührungen oder Verletzungen der Privatsphäre inakzeptabel sind.

Kommunikation und Interaktion: Veranschaulicht, wie eine offene und respektvolle Kommunikation zwischen Trainern/Betreuern und Athleten/Athletinnen gefördert werden kann. Zeigt angemessene Kommunikationsmethoden auf und erklärt, wie man auf Bedürfnisse, Anliegen oder Beschwerden der Athleten/Athletinnen reagiert.

Machtmissbrauch und Autorität: Sensibilisiert die Trainer und Betreuer für die Gefahr des Machtmissbrauchs und die Verantwortung, ihre Autorität verantwortungsvoll einzusetzen. Macht deutlich, dass jegliche Form von Ausnutzung oder Bevorzugung aufgrund der Trainerposition inakzeptabel ist.

Verhaltenskodex: Erklärt den Trainern und Betreuern den Verhaltenskodex des Sportvereins und betont die Bedeutung der Einhaltung dieser Regeln. Stellt sicher, dass sie den Kodex verstehen und in der Lage sind, ihn in ihrem täglichen Handeln umzusetzen.

Prävention von sexueller Gewalt: Vermittelt den Trainern und Betreuern Kenntnisse und Fähigkeiten zur Prävention von sexueller Gewalt. Sensibilisiert sie für die Warnzeichen von sexueller Gewalt, zeigt angemessene Reaktionen auf Verdachtsfälle auf und erklärt den Meldungsprozess.

Rolle als Vorbild: Betont die Bedeutung der Trainer und Betreuer als Vorbilder für die Athleten und Athletinnen. Ermutigt sie, eine positive und respektvolle Haltung vorzuleben und verantwortungsbewusste Verhaltensweisen zu demonstrieren.

Fortlaufende Schulung und Überprüfung: Weist darauf hin, dass die Schulung zu angemessenen Verhaltensweisen ein fortlaufender Prozess ist und regelmäßige Auffrischungen und Überprüfungen erfordert. Erläutert, wie die Trainer und Betreuer weiterhin geschult und unterstützt werden können.

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Verfahren zur Meldung und Untersuchung von Verdachtsfällen

Einrichtung eines klaren Meldesystems für Betroffene und Zeugen

  1. Zugänglichkeit und Verständlichkeit: Das Meldesystem sollte für alle Mitglieder und Mitarbeiter des Sportvereins leicht zugänglich und verständlich sein. Stellt sicher, dass Informationen über das Meldesystem deutlich kommuniziert werden, z.B. durch Aushänge, E-Mails oder auf der Vereinswebsite.
  1. Vertraulichkeit und Anonymität: Betont die Wichtigkeit der Vertraulichkeit und Anonymität bei der Meldung von Verdachtsfällen. Betroffene und Zeugen sollten sich sicher fühlen, ihre Informationen zu teilen, ohne Angst vor Repressalien oder Stigmatisierung haben zu müssen.
  1. Vielfältige Meldewege: Bietet verschiedene Meldewege an, um den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen und Zeugen gerecht zu werden. Das kann eine vertrauenswürdige Kontaktperson im Verein, eine spezielle E-Mail-Adresse, eine telefonische Hotline oder ein Online-Formular umfassen.
  1. Klare Verfahren und Zeiträume: Legt klare Verfahren und Zeiträume für die Bearbeitung von Meldungen fest. Betroffene und Zeugen sollten wissen, was nach der Meldung passiert und in welchem Zeitrahmen sie eine Rückmeldung oder Unterstützung erwarten können.
  1. Ernsthaftigkeit und Unabhängigkeit: Betont die Ernsthaftigkeit, mit der jede Meldung von sexueller Gewalt behandelt wird. Es ist wichtig, dass das Meldesystem unabhängig ist und die Meldungen von einer dafür geschulten und vertrauenswürdigen Person oder Einrichtung bearbeitet werden.
  1. Unterstützung und Begleitung: Stellt sicher, dass Betroffene und Zeugen nach der Meldung angemessene Unterstützung und Begleitung erhalten. Das kann psychologische Betreuung, rechtliche Beratung oder Verweisungen auf externe Fachleute umfassen.
  1. Dokumentation und Berichterstattung: Haltet alle Meldungen und die entsprechenden Maßnahmen in einer angemessenen und vertraulichen Dokumentation fest. Regelmäßige Berichterstattung über die eingegangenen Meldungen und die ergriffenen Maßnahmen kann dazu beitragen, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen und Transparenz zu gewährleisten.

Festlegung eines unabhängigen Gremiums zur Untersuchung von Vorwürfen

Das Gremium sollte unabhängig und neutral sein, d.h. es sollte keine persönlichen oder institutionellen Verbindungen zu den beteiligten Parteien haben, um mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden. Das Gremium sollte über die erforderliche Kompetenz und das Fachwissen verfügen, um Vorwürfe sexueller Gewalt angemessen zu untersuchen. Dies kann bedeuten, dass Fachleute aus den Bereichen Recht, Psychologie, Pädagogik oder Sozialarbeit in das Gremium aufgenommen werden.

Es sollte sicherstellen, dass alle Vorwürfe und Informationen vertraulich behandelt werden und dass die Betroffenen angemessen geschützt werden. Sensibilität im Umgang mit den Betroffenen ist von großer Bedeutung, um ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen zu gewährleisten. Weiterhin sollte das Gremium transparente Verfahren für die Untersuchung von Vorwürfen festlegen. Dazu gehören klare Richtlinien für die Einreichung von Beschwerden, den Ablauf der Untersuchung, die Befragung der beteiligten Parteien und die Dokumentation der Ergebnisse.

Jeder Vorwurf sollte gründlich untersucht werden, basierend auf objektiven Beweisen und Zeugenaussagen. Nach Abschluss der Untersuchung sollte das Gremium Empfehlungen aussprechen und geeignete Maßnahmen vorschlagen, um den Schutz der Betroffenen zu gewährleisten und weitere Vorfälle zu verhindern. Diese Empfehlungen sollten von der Vereinsleitung oder anderen zuständigen Stellen ernst genommen und umgesetzt werden.

Die Einrichtung eines unabhängigen Gremiums zur Untersuchung von Vorwürfen sexueller Gewalt zeigt das Engagement des Sportvereins, angemessen mit solchen Vorfällen umzugehen und den Schutz der Betroffenen zu gewährleisten. Es ist wichtig, dass die Mitglieder und Mitarbeiter des Vereins über die Existenz und den Zweck dieses Gremiums informiert werden, um das Vertrauen in das Meldesystem zu stärken.

Unterstützung von Betroffenen

Bereitstellung von Informationen über Hilfsangebote und Beratungsstellen

Broschüren und Informationsmaterial: Erstellt informative Broschüren, Flyer oder Informationsblätter, die eine Liste von lokalen Hilfsangeboten und Beratungsstellen enthalten. Diese Materialien können an prominenten Stellen im Verein ausgelegt oder an die Mitglieder und Mitarbeiter verteilt werden.

Vereinswebsite: Richtet auf der Vereinswebsite eine Ressourcenseite ein, auf der Informationen über Hilfsangebote und Beratungsstellen leicht zugänglich sind. Fügt Links zu relevanten Organisationen und Einrichtungen hinzu, die den Betroffenen Hilfe und Unterstützung bieten können.

Vertrauenspersonen im Verein: Stellt sicher, dass im Verein Vertrauenspersonen benannt werden, an die sich Betroffene wenden können, um Informationen über Hilfsangebote und Beratungsstellen zu erhalten. Diese Vertrauenspersonen sollten über die vorhandenen Ressourcen informiert sein und den Betroffenen bei Bedarf bei der Kontaktaufnahme unterstützen können.

Schulungen und Sensibilisierung: Integriert in Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen Informationen über Hilfsangebote und Beratungsstellen. Informiert die Mitglieder und Mitarbeiter über die Verfügbarkeit dieser Ressourcen und ermutigt sie, Betroffene auf diese Angebote hinzuweisen, falls Bedarf besteht.

Zusammenarbeit mit lokalen Einrichtungen: Sucht nach Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit lokalen Hilfsorganisationen und Beratungsstellen. Bietet beispielsweise Informationsveranstaltungen oder Workshops in Zusammenarbeit mit diesen Organisationen an, um den Mitgliedern und Mitarbeitern des Vereins Einblicke in die Unterstützungsmöglichkeiten zu geben.

Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Kommunikation der Präventionsmaßnahmen an alle Mitglieder und Eltern

Schriftliche Mitteilungen: Versendet regelmäßige schriftliche Mitteilungen an alle Mitglieder und Eltern, in denen die Präventionsmaßnahmen des Vereins erklärt werden. Nutzt Newsletter, E-Mails oder gedruckte Rundschreiben, um Informationen über Schulungen, Verhaltenskodex, Meldesystem und weitere Präventionsmaßnahmen zu teilen.

Elternversammlungen: Organisiert regelmäßige Elternversammlungen oder Informationsveranstaltungen, bei denen die Präventionsmaßnahmen im Detail vorgestellt werden. Dies bietet die Möglichkeit, Fragen zu beantworten, Bedenken anzusprechen und das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Prävention zu stärken.

Vereinswebsite und soziale Medien: Stellt sicher, dass die Präventionsmaßnahmen und Informationen auf der Vereinswebsite leicht zugänglich sind. Veröffentlicht regelmäßig Beiträge in den sozialen Medien, um Mitglieder und Eltern über Präventionsaktivitäten, Schulungen und andere relevante Informationen auf dem Laufenden zu halten.

Infotafeln und Plakate: Platziert Infotafeln und Plakate an gut sichtbaren Stellen im Vereinsgelände, um auf die Präventionsmaßnahmen hinzuweisen. Diese können kurze Botschaften, Symbole oder QR-Codes enthalten, die zu weiteren Informationen auf der Vereinswebsite führen.

Persönliche Gespräche: Nutzt persönliche Gespräche mit Mitgliedern und Eltern, um die Präventionsmaßnahmen zu erläutern und Fragen zu beantworten. Vereinsleiter, Trainer und Betreuer sollten aktiv auf Mitglieder und Eltern zugehen und ihre Unterstützung für die Präventionsbemühungen deutlich machen.

Schulungen und Workshops: Bietet Schulungen und Workshops speziell für Mitglieder und Eltern an, um ihnen das nötige Wissen und die Fähigkeiten zur Prävention sexueller Gewalt zu vermitteln. Diese Schulungen können die Erkennung von Warnzeichen, die Meldung von Verdachtsfällen und den Umgang mit Grenzüberschreitungen umfassen.

Kooperation mit Schulen und lokalen Organisationen: Arbeitet mit Schulen und anderen lokalen Organisationen zusammen, um die Präventionsmaßnahmen zu kommunizieren. Bietet beispielsweise Informationsveranstaltungen oder gemeinsame Schulungen für Eltern an, um die Bedeutung von sexueller Gewaltprävention in verschiedenen Umgebungen zu betonen.

Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema sexuelle Gewaltprävention

Medienpräsenz: Nutzt die Medien, um über das Thema sexuelle Gewaltprävention im Sportverein zu berichten. Plant Pressemitteilungen, Interviews oder Artikel in lokalen Zeitungen, Zeitschriften oder Online-Plattformen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erregen und über die Präventionsmaßnahmen und -initiativen des Vereins zu informieren.

Soziale Medien: Nutzt soziale Medien, um Beiträge und Kampagnen zum Thema sexuelle Gewaltprävention zu teilen. Verwendet relevante Hashtags, um eine größere Reichweite zu erzielen, und ermutigt die Mitglieder, Eltern und die breitere Gemeinschaft, Beiträge zu teilen und das Bewusstsein zu verbreiten.

Öffentliche Veranstaltungen: Organisiert öffentliche Veranstaltungen wie Informationsstände oder Präventionsworkshops in der Gemeinde. Bietet dort Informationsmaterialien, Ressourcen und die Möglichkeit zum Dialog und Austausch über sexuelle Gewaltprävention.

Partnerschaften mit lokalen Organisationen: Sucht nach Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, die sich ebenfalls für sexuelle Gewaltprävention einsetzen. Gemeinsame Veranstaltungen, Projekte oder Kampagnen können das Bewusstsein in der Gemeinschaft stärken und die Aufmerksamkeit auf das Thema lenken.

Schulkooperationen: Arbeitet mit Schulen zusammen, um sexuelle Gewaltprävention in den Lehrplan oder außerschulische Aktivitäten einzubeziehen. Bietet Informationsveranstaltungen für Schüler, Eltern und Lehrkräfte an, um das Bewusstsein zu erhöhen und die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen zu fördern.

Lokale Veranstaltungen: Nutzt lokale Veranstaltungen wie Sportturniere, Gemeindefeste oder Gesundheitsmessen, um über sexuelle Gewaltprävention zu informieren. Stellt Informationsstände auf und bietet Gespräche, Materialien und Aktivitäten an, um das Thema präsent und zugänglich zu machen.

Gastvorträge und Schulungen: Bietet Gastvorträge und Schulungen für andere Sportvereine, Gemeindeorganisationen oder interessierte Gruppen an. Teilt das Wissen und die Erfahrungen des Vereins in Bezug auf sexuelle Gewaltprävention, um andere dazu zu ermutigen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen.

Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung des Handlungsleitfadens

Legt einen festen Zeitplan für die regelmäßige Überprüfung des Handlungsleitfadens fest. Dies kann beispielsweise jährlich oder alle zwei Jahre erfolgen. Eine regelmäßige Überprüfung stellt sicher, dass der Leitfaden auf dem neuesten Stand bleibt und den sich ändernden Anforderungen und Best Practices entspricht. Zieht Experten auf dem Gebiet der sexuellen Gewaltprävention hinzu, um den Handlungsleitfaden zu überprüfen. Dies können Fachleute aus den Bereichen Recht, Psychologie, Pädagogik oder Sozialarbeit sein, die über aktuelles Wissen und Fachkenntnisse verfügen.

Prüft, ob der Handlungsleitfaden den aktuellen rechtlichen Anforderungen und Bestimmungen entspricht. Stellt sicher, dass die darin enthaltenen Maßnahmen mit den geltenden Gesetzen und Vorschriften im Einklang stehen. Bittet Mitglieder und Mitarbeiter des Vereins um Feedback zum Handlungsleitfaden. Dies kann in Form von Umfragen, Feedback-Sitzungen oder individuellen Gesprächen erfolgen. Berücksichtigt das Feedback bei der Überarbeitung des Leitfadens.

Bewertet die Wirksamkeit der im Handlungsleitfaden enthaltenen Präventionsstrategien. Berücksichtigt neue Erkenntnisse, bewährte Verfahren und innovative Ansätze, um sicherzustellen, dass die Präventionsmaßnahmen den aktuellen Standards entsprechen. Überprüft und aktualisiert die Kontaktinformationen von Hilfsangeboten, Beratungsstellen und anderen unterstützenden Ressourcen. Stellt sicher, dass die im Handlungsleitfaden genannten Kontakte aktuell und erreichbar sind.

Bietet regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für Mitglieder und Mitarbeiter an, um sie über die aktualisierten Richtlinien und Maßnahmen im Handlungsleitfaden zu informieren. Kommuniziert die Aktualisierungen und Änderungen im Handlungsleitfaden deutlich an alle Mitglieder und Mitarbeiter des Vereins. Stellt sicher, dass sie Zugang zur aktualisierten Version haben und über die Änderungen informiert sind. Die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung des Handlungsleitfadens gewährleistet, dass der Verein mit den aktuellen Erkenntnissen und bewährten Verfahren im Bereich der sexuellen Gewaltprävention Schritt hält.

Hilfe bei anderen Organisationen finden

Bei weiteren Fragen in konkreten Fällen kann man sich zudem an verschiedene Organisationen wenden:

Prävention sexualisierter Gewalt in der NAJU / NABU (Naturschutzbund Deutschland)

Eine sehr informative und professionell umgesetzte Broschüre zum Thema bietet der Naturschutzbund Deutschland, bzw. die Naturschutzjugend. Sie ist sehr aktuell (2022), wirklich gut gegliedert und eignet sich ebenfalls als Vorlage für die Umsetzung in anderen Vereinen.

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