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Der Weser Radweg zählt zu den beliebtesten Radwegen in Deutschland und bietet Radfahrern eine faszinierende und abwechslungsreiche Strecke entlang des Verlaufs des Flusses Weser. Mit einer Gesamtlänge von etwa 520 Kilometern führt der Radweg von Hann. Münden, dem Zusammenfluss von Fulda und Werra, bis zur Mündung der Weser in die Nordsee bei Bremerhaven.
Weser-Radweg
Der Ursprung der Weser befindet sich in der Stadt Hann. Münden in Niedersachsen, Deutschland. Dort treffen die beiden Quellflüsse, die Fulda und die Werra, zusammen und bilden die Weser. Von dort aus fließt die Weser weiter in Richtung Nordwesten und durchquert mehrere Städte und Landschaften, bevor sie schließlich bei Bremerhaven in die Nordsee mündet. Die Weser ist einer der längsten Flüsse in Deutschland und hat eine bedeutende historische und wirtschaftliche Bedeutung für die Region.
Der Weser Radweg beeindruckt mit seiner landschaftlichen Vielfalt und führt durch idyllische Flusslandschaften, malerische Fachwerkstädte und historische Orte. Entlang der Route können Radfahrer atemberaubende Ausblicke auf grüne Wiesen, sanfte Hügel und bewaldete Ufer genießen. Die Strecke ist größtenteils flach und daher auch für Familien und weniger erfahrene Radfahrer gut geeignet. Persönlich hat mich der Radweg sehr an den Main-Radweg erinnert.
Etappe 1: Bensheim – Bad Karlshafen (über Hann. Münden)
Hannoversch Münden
Hann. Münden, auch bekannt als Hannoversch Münden, ist eine charmante und historische Stadt und liegt im Dreiländereck von Hessen, Thüringen und Niedersachsen und wird oft als „Dreiflüssestadt“ bezeichnet. Dieser Name rührt daher, dass sich hier die Flüsse Werra und Fulda vereinen und die Weser entsteht, die dann weiter in Richtung Nordsee fließt.
Hann. Münden ist bekannt für seine gut erhaltene mittelalterliche Altstadt mit Fachwerkhäusern, engen Gassen und malerischen Plätzen. Die Architektur zeugt von der reichen Geschichte der Stadt, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Zahlreiche historische Bauwerke wie das Welfenschloss, das Rathaus und die St. Blasius-Kirche prägen das Stadtbild und ziehen Besucher an.
Weserquelle
Wo Werra sich und Fulda küssen
Sie ihre Namen büssen müssen,
Und hier entsteht durch diesen Kuss
Deutsch bis zum Meer der Weser Fluss.
Hann. Münden, d. 31. Juli 1899
Etappe 2: Bad Karlshafen – Polle
Nachdem die Anreise bis Bad Karlshafen über Hannoversch Münden mit der Bahn verlief, ging es auf der Etappe bis Polle das erste mal für längere Zeit auf´s Rad. Der Weser-Radweg führt von Bad Karlshafen direkt an der Weser entlang, in unserem Fall auf der rechten Seite. Grundsätzlich ist die Weser aber meist auf beiden Seiten befahrbar. Man folgt zunächst der Beschilderung bis Beverungen und anschließend über Wehrden bis Höxter. In Höxter lohnt sich eine kurze Besichtigung oder eine Rast. Möglichkeiten sind zahlreich vorhanden.
Die nächste größere Stadt ist Holzminden aber Achtung! Kurz nach Durchquerung fährt man noch landwirtschaftliche Wege, muss allerdings für ein kurzes Stück auf die Bundesstraße wechseln. Hier muss ein erheblicher Anstieg in Kauf genommen werden. Für Fahrräder ohne Motor und mit Gepäck eine echte Herausforderung. Die Belohnung folgt in einer stetigen Abfahrt bis nach Polle hinein.
Weser-Alm
Kurz vor Polle kann man in Heisen zur Weser-Alm, die direkt am Wasser liegt und eine hervorragende Möglichkeit für die Regulierung des Flüssigkeitshaushaltes bietet. Man kann sie direkt vom Radweg aus sehen und nicht verfehlen.
Burg Polle
Die Burg Polle wurde vermutlich im 11. Jahrhundert erbaut und hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen und Erweiterungen erfahren. Sie diente ursprünglich als Grenzburg und Zollstation und hatte eine strategisch wichtige Lage am Ufer der Weser, die ein wichtiger Handelsweg war.
Die Burg ist von einem beeindruckenden Burggraben und Teilen einer Stadtmauer umgeben. Sie besteht aus verschiedenen Gebäuden, darunter ein Bergfried, der als Wohnturm und Wehranlage diente, sowie weitere Wohn- und Wirtschaftsgebäude.
Etappe 3: Polle – Hameln
In Polle wechselten wir am morgen direkt die Weser-Seite und zunächst fährt man gemütlich und sehr idyllisch in den typischen Weserschleifen weiter. In dem kleinen Ort Dölme kann man interessante Felsformationen, die ein wenig an die Zwöfl-Apostel im Altmühltal erinnern, bewundern. Im Ort selbst fährt man an einer Fahrradkirche vorbei.
Weiter an der Weser entlang erreicht man als nächsten interessanten Punkt die Münchhausenstadt Bodenwerder. Bodenwerder ist eine Stadt im Landkreis Holzminden. Sie ist der Geburtsort und langjährige Wohnsitz des „Lügenbarons“ Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen und trägt deshalb seit dem 25. Oktober 2013 den amtlichen Namenszusatz „Münchhausenstadt“.
Münchhausen Museum
Im ehemaligen Gutshofpark liegt das Geburtshaus von Hieronymus Carl Friedrich Freiherrn von Münchhausen, welches heute als Rathaus Bodenwerders genutzt wird. Direkt daneben zieht ein beeindruckendes Gebäude die Aufmerksamkeit auf sich – das Münchhausen-Museum. Als ältestes Gebäude der Stadt erzählt es von den Erlebnissen des genialen Geschichtenerzählers, verknüpft sie mit bedeutenden historischen Ereignissen des 18. Jahrhunderts und dokumentiert eindrucksvoll, wie aus Münchhausens Abenteuern ein Welthit wurde. Die Frage nach der Glaubwürdigkeit des „Lügenbarons“ wird mit dem Motto des Museums beantwortet: „Phantasie lügt nie!“
Nach Bodenwerder und einigen Weserschleifen erreicht man dann Hameln. Trotz einer Strecke von rund 50km kamen wir hier sehr gut durch und auch zeitig in Hameln an, was ein weiterer Beleg für die Qualität des Weser-Radwegs ist. Steigungen sind im Grunde so gut wie nicht mehr vorhanden und machen den Weg auch für Familien und Kinder sehr gut befahrbar.
Hameln
Hameln ist vor allem für die Sage vom Rattenfänger von Hameln bekannt. Die Geschichte besagt, dass im Jahr 1284 ein Rattenfänger nach Hameln kam und die Stadt von einer Rattenplage befreite, indem er die Ratten mit seiner Flöte in die Weser lockte. Als die Einwohner sich weigerten, ihm den vereinbarten Lohn zu zahlen, kehrte der Rattenfänger zurück und entführte die Kinder der Stadt.
Heute ist Hameln eine charmante Stadt mit einer gut erhaltenen Altstadt, in der viele historische Fachwerkhäuser zu finden sind. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen das Rattenfängerhaus, das Hochzeitshaus, die Marktkirche St. Nicolai und das Hamelner Museum. Jedes Jahr im Sommer wird in Hameln das Rattenfänger-Freilichtspiel aufgeführt, bei dem die Sage vom Rattenfänger nachgestellt wird und tausende Besucher anlockt. Hameln ist auch ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren im Weserbergland.
Rattenfängerhaus
Das Rattenfängerhaus ist ein mittelalterliches Fachwerkhaus, das zu den ältesten Gebäuden in Hameln gehört. Es befindet sich am historischen Marktplatz der Stadt und trägt den Namen „Rattenfängerhaus“ aufgrund der Verbindung zur Rattenfängersage. Das Gebäude ist mit dekorativen Schnitzereien verziert, die Szenen aus der Sage darstellen, einschließlich des Rattenfängers und der verschwundenen Kinder. Heute beherbergt das Rattenfängerhaus ein Restaurant und eine Touristeninformation, wo Besucher weitere Informationen über die Sage, die Stadtgeschichte und touristische Aktivitäten erhalten können. Das Haus ist eine beliebte Sehenswürdigkeit für Touristen, die Hameln besuchen, und ein Symbol für die faszinierende Legende des Rattenfängers von Hameln.
Marktkirche St. Nicolai
Die Marktkirche St. Nicolai liegt im Zentrum der Altstadt – direkt neben dem Hochzeitshaus auf dem Pferdemarkt. Der Name St. Nicolai kommt von dem Heiligen Nikolaus, Bischof aus Myra aus dem 4. Jahrhundert. Er wurde im Mittelalter sehr populär, u. a. als Schutzheiliger der Schifffahrt. Die Namensgebung der Kirche kann wohl im Zusammenhang mit der Handelsschifffahrt auf der Weser im Mittelalter gesehen werden.
Etappe 4: Hameln – Minden
Richtung Nordosten verließen wir Hameln und fuhren zunächst auf breiten Wirtschaftswegen, etwas abseits der Weser Richtung Hessisch Oldendorf. Hier findet Ihr, nach 12/13 km eine schöne Rastanlage für Radfahrer direkt an der Weser. Lohnenswert für einen kurzen Zwischenstopp wird es allerdings ein kurzes Stück dahinter, denn hier findet Ihr eine wunderbare „Kaffeetanke“.
Tina’s Kaffeetanke
Vor einem Bauernhaus findet Ihr hier ein kleines, zunächst unscheinbares Regal, welches allerdings überraschend gut bestückt ist: Heißer (!) Kaffee, kalte Getränke im Kühlschrank, Süßigkeiten aber auch Honig oder Marmelade können hier auf Vertrauensbasis erworben werden. Zeit für einen netten Plausch mit anderen Radlern ist da auch immer drin. Im Netz werben die Betreibern offen und sind auch immer für neue Ideen zu haben!
Ländlich ging es weiter, man durchquert die schöne Auenlandschaft Hohenrode und erreicht später die Stadt Rinteln.
Rinteln
Rinteln hat auch einige historische Sehenswürdigkeiten zu bieten, darunter das Schloss Schaumburg, das auf einem Hügel oberhalb der Stadt thront und einen beeindruckenden Ausblick auf die Umgebung bietet. Das Schloss diente einst als Residenz der Schaumburger Grafen und ist heute ein Hotel und Restaurant.
Von Rinteln aus hat man dann eigentlich nur noch ca. 18km bis Minden zu fahren. Eigentlich deshalb, weil die Weser hier eine sehr ungünstige Westschleife hat und diese die Strecke bis auf das doppelte verlängert, sofern man sich entscheidet, der Weser zu folgen.
Zunächst aber erreichten wir eine weitere Pausenstation, die in einem kleinen privaten Vorgarten extra für Radfahrer eingerichtet wurde, nämlich „Omas Garten“.
Omas Garten
„Omas Garten“ ist ein zauberhafter Rastplatz entlang des idyllischen Weser-Radwegs, der Radfahrer und Naturbegeisterte gleichermaßen in seinen Bann zieht. Die freundliche Atmosphäre und herzliche Gastfreundschaft machen diesen Ort zu einem beliebten Anlaufpunkt für eine kleine Radpause. Hier kann man sich auf köstlichen Kaffee, leckeren Kuchen, erfrischendes Eis und eine Auswahl an Snacks freuen, die genau das Richtige für gestärkte Energiereserven bieten.
Abgesehen von den kulinarischen Genüssen bietet „Omas Garten“ auch die Gelegenheit, handgefertigte Vogelhäuschen und weitere beeindruckende Kunstwerke zu bewundern und zu erwerben. Dieser Ort ist nicht nur ein Highlight, sondern auch ein Paradies für Kunstliebhaber und Naturliebhaber gleichermaßen.
Anschließend entschieden wir uns, nicht die Weserschleife zu fahren, sondern Richtung Norden abzukürzen. Kürzer war es, doch das wir in Veltheim bis auf das Bokshorn mussten, war mir nicht so ganz klar. Also habe ich mich quasi ins Bokshorn jagen lassen und wir erklummen mehr als 100 Höhenmeter auf kürzester Distanz, um dann, weiter über Hausberge (ja, …berge!) nach Minden zu fahren. Nach Überquerung der Glacisbrücke Minden, waren wir dann aber in Nullkommanix direkt am Marktplatz, wo auch unser Hotel für diese Nacht lag.
Minden
Minden ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, und liegt am Zusammenfluss der Flüsse Weser und Bastau. Die Stadt hat eine lange Geschichte und war einst eine wichtige Hansestadt. Heute ist Minden für seine gut erhaltene Altstadt, historische Bauwerke und landschaftlich reizvolle Lage bekannt.
Etappe 5: Minden – Nienburg
Wasserstraßenkreuz Minden
Das Wasserstraßenkreuz Minden wurde in den 1910er Jahren erbaut und ist ein beeindruckendes ingenieurtechnisches Bauwerk. Es besteht aus einer Kombination von Kanalbrücken und Schleusen, die es ermöglichen, dass Schiffe vom Mittellandkanal zur Weser und umgekehrt gelangen können. Das Wasserstraßenkreuz Minden überwindet einen erheblichen Höhenunterschied und ermöglicht einen reibungslosen Übergang zwischen den beiden Wasserstraßen.
Die Schleusenanlage am Wasserstraßenkreuz Minden besteht aus insgesamt fünf Schleusenkammern. Sie ermöglichen es Schiffen, den Höhenunterschied von etwa 13 Metern zu überwinden. Die Schleusen sind sowohl für die kommerzielle Schifffahrt als auch für die Freizeitschifffahrt von großer Bedeutung und tragen zur Schifffahrt auf dem Mittellandkanal und der Weser bei.
Nach Besichtigung des Wasserstraßenkreuzes Minden und der Schachtschleuse ging es, am Nordfriedhof vorbei, direkt an der Weser weiter. Man fährt über Petershagen, anschließend Richtung Stolzenau. Hier findet man das Naturschutzgebiet Domäne Stolzenau/Leese, eingebett in die Weserschlingen und fährt dann Weiter nach Nienburg.
Die Nienburger Altstadt zeichnet sich durch gut erhaltene Fachwerkhäuser, enge Gassen und den Marktplatz mit dem imposanten gotischen Rathaus aus dem 14. Jahrhundert aus. Das Rathaus ist ein architektonisches Highlight und beherbergt heute das Museum für Stadt- und Regionalgeschichte.
Etappe 6: Nienburg – Verden
Die Etappe Nienburg – Verden legten wir aufgrund des üblen Wetters mit der Bahn zurück, daher kann ich zum Radweg an dieser Stelle leider nichts weiter schreiben. Verden liegt etwa 40 Kilometer südlich von Bremen. Die Stadt hat eine lange Geschichte, die bis in die Zeit der Sachsen und Wikinger zurückreicht. Verden ist vor allem für seine historische Bedeutung und seine Pferdezucht bekannt. Die Stadt beherbergt das Deutsche Pferdemuseum, das die Geschichte des Pferdes und des Reitsports in Deutschland präsentiert. Jährlich findet in Verden die Verdener Auktion statt, eine renommierte Pferdeauktion, bei der hochwertige Sport- und Zuchtpferde versteigert werden.
Etappe 7: Verden – Bremen
Der Abschnitt von Verden nach Bremen ist eine der schönsten Etappen, die wir an der Weser entlang gefahren sind. Zunächst orientiert man sich Richtung Achim, anschließend wählten wir die Variante über Hemelingen. Dort durchquert man kurz das Industriegebiet, welches zugegebenermaßen keine Schönheitspreise gewinnt, danach findet man sich jedoch an der Bremer Weserwehr wieder, ab der man direkt an der Weser, vorbei am Weserstadion, dem gegenüberligenden Weser-Strand und dem Osterdeich eine wunderbare „Einfahrt“ ins Bremer Zentrum genießen kann.
Bremen hat eine reiche Geschichte, eine lebendige Kulturszene und ist für seine maritime Atmosphäre bekannt. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Bremer Rathaus, ein beeindruckendes gotisches Gebäude aus dem 15. Jahrhundert, das zum UNESCO-Welterbe gehört. Direkt neben dem Rathaus steht die Statue der Bremer Stadtmusikanten, die von den Gebrüdern Grimm in ihrem Märchen verewigt wurden. Die Statue ist ein beliebtes Fotomotiv und eine der bekanntesten Touristenattraktionen in Bremen.
Eine weitere bedeutende Sehenswürdigkeit ist der Bremer Dom, offiziell St. Petri Dom genannt. Die gotische Kirche beeindruckt mit ihren hohen Türmen und beherbergt wertvolle Kunstwerke und Grabmäler. Die Altstadt von Bremen mit ihren engen Gassen, historischen Fachwerkhäusern und kleinen Geschäften lädt zum Bummeln und Verweilen ein. Der Marktplatz ist das Herzstück der Altstadt und ein lebendiger Ort mit Cafés, Restaurants und regelmäßigen Veranstaltungen wie dem Bremer Freimarkt, einem der ältesten Volksfeste Deutschlands.
Bremer Stadtmusikanten
Die Bremer Stadtmusikanten sind eine berühmte literarische Figurengruppe, die durch das gleichnamige Märchen der Gebrüder Grimm bekannt wurde. Die Geschichte erzählt von einem Esel, einem Hund, einer Katze und einem Hahn, die vor ihren Besitzern fliehen und sich in Bremen als Stadtmusikanten niederlassen wollen.
Gemäß der Erzählung machen sich die Tiere auf den Weg nach Bremen, um dort ihre musikalischen Talente zu nutzen. Unterwegs stoßen sie auf ein verlassenes Haus, in dem Räuber ihr Unwesen treiben. Die Tiere beschließen, sich zusammenzuschließen und die Räuber zu vertreiben. Mit vereinten Kräften gelingt es ihnen, die Räuber zu erschrecken und das Haus für sich zu beanspruchen.
St. Petri Dom
Der St. Petri Dom, auch bekannt als Bremer Dom oder St. Petri Dom zu Bremen, ist eine bedeutende Kirche in der Stadt Bremen, Deutschland. Es handelt sich um eine gotische Kathedrale, die im 11. Jahrhundert erbaut wurde und zu den Wahrzeichen der Stadt gehört.
Der Dom beeindruckt mit seiner imposanten Architektur und seiner reichen Geschichte. Die Fassade des Doms ist mit filigranen Verzierungen, gotischen Fenstern und Skulpturen geschmückt. Der Turm des Doms, der als Bremer Roland bekannt ist, steht als Symbol für die städtische Freiheit und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Böttcherstraße und das Haus des Glockenspiels
Die Böttcherstraße, zwischen 1922 und 1931 von Ludwig Roselius erbaut, ist bis heute die heimliche Hauptstraße Bremens und ein Symbol für Lebensart. Sie erstreckt sich über 108 Meter zwischen dem Marktplatz und der Weser und bietet einen gelungenen Mix aus Genuss, Handel, Kunst und Kultur.
Die Gebäude der Böttcherstraße wurden von dem Künstler Bernhard Hoetger künstlerisch gestaltet und stellen ein seltenes Beispiel für expressionistische Architektur dar. Die einzigartigen Bauwerke machen die Straße zu einer der Hauptattraktionen Bremens.
Schnoorviertel, Schlachte
Das Schnoorviertel, bekannt für seine verwinkelten Gassen und historischen Fachwerkhäuser, beherbergt viele Künstlerateliers und Galerien. Hier kann man handgefertigte Kunstwerke, Schmuck, Keramik und andere Kunsthandwerksartikel entdecken. Das Viertel ist ein beliebtes Ziel für einen gemütlichen Spaziergang und zum Stöbern in den kleinen Läden.
Während der warmen Monate ist die Schlachte ein beliebter Ort, um draußen zu sitzen und die frische Luft zu genießen. Es gibt oft Veranstaltungen und Feste, die hier stattfinden, wie zum Beispiel das Bremer Schlachte-Zauber Weinfest oder das Maritim-Festival. Auch Bootstouren auf der Weser starten häufig von diesem Bereich aus.
Weitere „Shopping-Tipps“ von mir sind: Die Markthalle Acht, das Manufactum und das „Unterwegs Bremen“, ein großer, gut sortierter Outdoor Laden. Diese Geschäfte findet Ihr alle am Domshof, hinter dem Rathaus bzw. dem St. Petri Dom.
Etappe 8: Bremen – Cuxhaven
In der urpsrünglichen Planung der Tour war eigentlich vorgesehen, von Bremen bis Bremerhaven mit der Fähre zurückzulegen und dann den Rest bis Cuxhaven als letzte Etappe mit dem Rad anzugehen. Im Wesentlichen sprachen hier aber zwei Argumente dagegen: 1. Es regnete im Grunde den kompletten Tag und 2. Fahren die Fähren nicht an Sonntagen! So stiegen wir ein letztes Mal, die Rückfahrt mal ausgeklammert, in die Bahn und machten damit Zwischenstopp in Bremerhaven. Die Wesermündung in die Nordsee ist allerdings sehr beeindruckent, erinnert man sich an dieser Stelle an die Quelle in Hannoversch Münden! Ferner nutzen wir die gewonnene Zeit für ein Besuch des U-Boot Museums „Wilhelm Bauer“.
Wesermündung in Bremerhaven
Die Wesermündung in Bremerhaven ist ein bedeutender geografischer Punkt, an dem der Fluss Weser in die Nordsee mündet. Bremerhaven liegt an der Nordseeküste und bildet zusammen mit der Stadt Bremen das kleinste Bundesland Deutschlands, genannt Bremen. Die Wesermündung ist ein wichtiger Schifffahrtshafen und ein bedeutender Knotenpunkt für den internationalen Handel und den Fährverkehr.
Technikmuseum U-Boot „Wilhelm Bauer“
In der Seestadt Bremerhaven, gegenüber vom Deutschen Schifffahrtsmuseum, liegt ein technikgeschichtliches Denkmal von internationalem Rang – das U-Boot „Wilhelm Bauer“. Es ist das einzige erhaltene U-Boot des Typs XXI weltweit, ein Modell, das den U-Boot-Bau revolutionierte und als bahnbrechende Neuentwicklung 1943/44 gebaut wurde.
Das U-Boot „Wilhelm Bauer“ ist mehr als nur ein Museum. Es ist ein Fenster in die Vergangenheit, das uns einen Einblick in die technischen Errungenschaften, aber auch die Schrecken des Zweiten Weltkriegs bietet. U-Boote dieses Typs revolutionierten den U-Boot-Bau weltweit. Durch ihre fortschrittliche Technik waren sie erstmals dazu in der Lage, ihren gesamten Einsatz unter Wasser zu bleiben und dabei eine relativ hohe Geschwindigkeit zu halten. Dies war ein bedeutender Fortschritt in der maritimen Kriegsführung, der die Dynamik des Seekriegs veränderte.
Interessanterweise kam das U-Boot „Wilhelm Bauer“ nie als Waffe zur Anwendung. Es wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von der eigenen Besatzung versenkt und diente nach seiner Bergung als Erprobungsschiff der Bundesmarine.
Im Eingangsbereich der Wilhelm Bauer findet man zudem Informationen zur Geschichte der U-Boote, der Typ-Reihe XXI und dem U2540. Technische Details der XXI Reihe, aber auch allgemeine Funktionen eines U-Bootes werden vorgestellt. Hier beginnt der Gang durch das U-Boot.
In Cuxhaven endete dann schließlich unsere diesjährige große Tour auf dem Weser-Radweg. Immerhin hatten wir hier noch einige Kilometer zu fahren, denn unser Hotel lag ca. 5km vom Bahnhof und dem Zentrum entfernt. Nichts desto weniger halte ich den Weser-Radweg für einen der schönsten Radwege, die ich bisher gefahren bin und denke mir höchstens, gemäß einem geflügelten Wort, welches wir in diesen 11 Tagen des öfteren bemühten: „Man müsste ihn mal im Sommer fahren“ 😉
Cuxhaven
Cuxhaven liegt an der Mündung der Elbe in die Nordsee und ist sowohl ein beliebtes Touristenziel als auch ein wichtiger Hafen- und Fährhafen. Es bietet eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten und Attraktionen für Besucher. Die kilometerlangen Sandstrände ziehen im Sommer viele Sonnenanbeter und Wassersportler an. Es gibt zahlreiche Strandabschnitte, an denen man schwimmen, spazieren gehen oder einfach die frische Seeluft genießen kann.
Die Kugelbake
Die Kugelbake in Cuxhaven ist das markante Wahrzeichen und zugleich der nördlichste Punkt Niedersachsens. Ein Aufenthalt in Cuxhaven wäre unvollständig, ohne die Kugelbake zu besuchen. Frühmorgens bietet sich die Gelegenheit, dieses beeindruckende Wahrzeichen ganz für sich alleine zu genießen. Von der Kugelbake aus hat man einen wunderbaren Blick über die See. Auf der Mauer sitzend kann man entspannt den Wellen zusehen, wie sie sich an den Steinen brechen. Der Ort eignet sich besonders gut, um Schiffe zu beobachten, die in die Elbe nach Hamburg ein- und ausfahren. Direkt an der Fahrrinne gelegen, bietet die Kugelbake einen super Platz, um die großen und kleinen Pötte zu bestaunen. Wer gerne spazieren geht oder am Strand entspannen möchte, wird hier ebenfalls auf seine Kosten kommen. Insgesamt ein schöner Ort mit vielseitigen Möglichkeiten für Aktivitäten und Beobachtungen.
Von Cuxhaven aus starten regelmäßig Fähren zu den nahe gelegenen Inseln Helgoland und Neuwerk. Helgoland ist eine einzigartige Insel mit beeindruckenden Felsformationen, einer artenreichen Vogelwelt und zollfreien Einkaufsmöglichkeiten. Neuwerk ist eine kleine Insel, die bei Niedrigwasser zu Fuß oder mit einer Pferdekutsche erreicht werden kann. Dort gibt es einen Leuchtturm und eine idyllische Insellandschaft. Für Naturliebhaber bietet das nahe gelegene Nationalpark-Zentrum Wattenmeer in Cuxhaven Informationen über das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer und organisiert Wattwanderungen und Vogelbeobachtungen.
Wrack- und Fischereimuseum „Windstärke 10“
Das Wrack- und Fischereimuseum „Windstärke 10“ ist ein interessantes Museum in Cuxhaven, Deutschland. Es ist dem maritimen Erbe der Region gewidmet und bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Schifffahrt, der Fischerei und der Küstenkultur. Ein weiterer Schwerpunkt des Museums ist die Geschichte von Schiffsunglücken und Wracks an der Nordsee. Es werden Geschichten von Schiffbrüchen, Rettungsaktionen und dem Leben der Küstenbewohner erzählt. Das Museum verfügt über eine beeindruckende Sammlung von Artefakten, die aus den Wracks geborgen wurden, darunter Schiffsteile, Ausrüstung und persönliche Gegenstände der Seeleute.
Hotels am Weser-Radweg
Um die Hotels und die Hotelbewertungen zu sehen, bitte auf den Spoiler klicken.
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