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A vélo en Alsace – Rundfahrt durch das Elsass

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Titelbild: Maison du sel, Wissembourg © Michael K. Kärchner
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Lesedauer | 5 Minuten


Über das verlängerte Wochenende am 1. Mai führte die diesmalige „Vortour“ ins schöne Elsass. Im Plan standen insgesamt drei Übernachtungen und die Idee, anschließend noch ein Stück am Rhein entlang zurück zu fahren. Das Wetter war leider etwas wechselhaft, trübte aber die Tour und die Sehenswürdigkeiten nur wenig.

Elsass

Das Elsass ist eine wunderschöne Region im Nordosten Frankreichs, die für ihre reiche Kultur, ihre atemberaubende Landschaft und ihre exzellente Gastronomie bekannt ist. Das Elsass hat eine bewegte Geschichte und weist eine einzigartige Mischung aus französischen und deutschen Einflüssen auf.

Die Region hat eine lange Geschichte der Zugehörigkeit zu beiden Ländern. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Elsass mehrmals zwischen Frankreich und Deutschland hin und her, was zu einer interessanten kulturellen Verschmelzung führte. Diese wechselvolle Vergangenheit spiegelt sich in der Architektur, der Sprache und der Küche des Elsass wider. Eine der faszinierendsten Aspekte des Elsass ist seine Architektur. Die malerischen Dörfer und Städte sind geprägt von Fachwerkhäusern mit blumengeschmückten Balkonen. Straßburg, die Hauptstadt des Elsass, ist berühmt für ihr gotisches Münster, das zu den schönsten Kirchen Europas zählt. Die beeindruckende Architektur zieht Besucher aus der ganzen Welt an.

Auf der Elsass-Rundfahrt gibt es immer wieder wunderbare Einblicke in die Natur!

Das Elsass bietet auch eine abwechslungsreiche und beeindruckende Landschaft. Von sanften Hügeln und Weinbergen bis hin zu dichten Wäldern und idyllischen Flusstälern gibt es hier für Naturliebhaber viel zu entdecken. Die Weinstraße des Elsass ist ein beliebtes Reiseziel und führt durch pittoreske Dörfer und malerische Weinberge. Die Region ist vor allem für ihre Weißweine wie Riesling und Gewürztraminer bekannt. Die elsässische Küche ist eine wahre Gaumenfreude. Die regionale Küche kombiniert französische Finesse mit deutschen Einflüssen. Sauerkraut, Flammkuchen, Baeckeoffe und Munsterkäse sind nur einige der köstlichen Spezialitäten, die man hier probieren kann. Dazu genießt man am besten ein Glas elsässischen Wein und lässt sich von der herzlichen Gastfreundschaft der Einheimischen verwöhnen.

Das Elsass hat auch eine reiche kulturelle Tradition. Es ist die Heimat des elsässischen Dialekts, einer Variante des Alemannischen, und hat eine lebendige Volksmusikszene. Das Elsass hat auch eine reiche Geschichte des Kunsthandwerks, insbesondere im Bereich der Glasbläserei und Töpferei. Es gibt viele Museen und Galerien, die die kulturelle Vielfalt der Region zeigen.

Etappe 1: Wissembourg – Haguenau

Die Tour startete in Wissembourg, einer charmanten Stadt im Norden des Elsass. Von Wissembourg aus ging es südlich entlang des Flusses Lauter. Die Strecke führt auf einigen Höhenmetern durch malerische Dörfer mit vielen traditionellen Fachwerkhäusern. Unser erstes Ziel war die Ouvrage de Schoenenbourg, eine Festungsanlage an der Maginot-Linie.

Die Lauter im Zentrum von Wissembourg

Ouvrage de Schoenenbourg

Das Ouvrage de Schoenenbourg ist eine beeindruckende Festungsanlage, die sich im Elsass in Frankreich befindet. Es handelt sich um eines der größten und besterhaltenen Befestigungswerke des Maginot-Linie, einem Verteidigungssystem, das in den 1930er Jahren entlang der französisch-deutschen Grenze erbaut wurde.

Das Ouvrage de Schoenenbourg liegt in der Nähe des Dorfes Hunspach und erstreckt sich über eine Fläche von mehreren Hektar. Die Festung wurde zwischen 1930 und 1935 errichtet und besteht aus einer Reihe von Bunkern, Kasematten, Schutzräumen, Panzergräben und unterirdischen Gängen. Sie war Teil des Verteidigungssystems, das Frankreich vor möglichen deutschen Angriffen schützen sollte.

Die Festung wurde nach dem Prinzip der „integrierten Verteidigung“ entworfen, was bedeutet, dass sie sowohl oberirdische als auch unterirdische Verteidigungswerke umfasst. Das Ouvrage de Schoenenbourg verfügt über eine beeindruckende Ausstattung, darunter Geschütze, Maschinengewehre, Beobachtungsposten, Munitionsdepots, eine Krankenstation und sogar eine eigene Stromversorgung.

Während des Zweiten Weltkriegs spielte das Ouvrage de Schoenenbourg eine wichtige Rolle im Kampf gegen die deutschen Truppen. Obwohl die Maginot-Linie letztendlich den deutschen Angriffen nicht standhalten konnte, zeugt das Ouvrage de Schoenenbourg von der strategischen Bedeutung und dem technologischen Fortschritt der damaligen Zeit.


Anschließend ging es weiter durch viele kleine Dörfer, in denen man immer wieder schönes Fachwerk bestaunen konnte. Zuerst fuhren wir durch Hunspach, später Hoffen, Rittershoffen und Betschdorf, bevor wir in Richtung Haguenau einbogen. Hier führt der Weg viele Kilometer über Waldwirtschaftswege. Nach rund 60 km Tagesetappe erreichten wir Haguenau.

Haguenau

Haguenau ist eine malerische Stadt im Nordosten Frankreichs und liegt im Elsass, einer Region mit reicher Geschichte und Kultur. Mit einer Bevölkerung von rund 35.000 Einwohnern ist Haguenau eine lebendige Gemeinde, die Besucher mit ihrem Charme und ihrer Vielfalt begeistert.

Die Geschichte von Haguenau reicht bis ins Mittelalter zurück, was sich in der Architektur der Stadt widerspiegelt. Die gut erhaltene Altstadt mit ihren engen Gassen und Fachwerkhäusern verleiht der Stadt einen einzigartigen und traditionellen Charakter. Besonders beeindruckend ist die St.-Georgs-Kirche, die als eines der größten gotischen Bauwerke im Elsass gilt.

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Haguenau ist auch für seine grünen Oasen bekannt. Der Jardin de la Décapole, ein öffentlicher Park, bietet eine entspannende Umgebung mit herrlichen Gärten, Teichen und historischen Denkmälern. Ein weiterer beliebter Ort ist der Wald von Haguenau, einer der größten zusammenhängenden Wälder Frankreichs. Hier können Besucher wandern, Rad fahren oder einfach die Natur genießen.

Die Gastronomie in Haguenau ist ebenfalls bemerkenswert. Die elsässische Küche ist berühmt für ihre deftigen Spezialitäten wie Flammkuchen, Sauerkraut und Munsterkäse. In den gemütlichen Restaurants und Gasthäusern der Stadt können Besucher diese köstlichen Gerichte probieren und die lokale Gastfreundschaft genießen.

Alles in allem ist Haguenau eine charmante Stadt, die Geschichte, Kultur, Natur und kulinarische Genüsse vereint. Mit ihrer idyllischen Umgebung und ihrem reichen kulturellen Erbe ist sie ein beliebtes Reiseziel für Besucher, die das authentische Elsass erleben möchten.

Die St.-Georgs-Kirche, die als eines der größten gotischen Bauwerke im Elsass gilt

Die zweite Etappe hebt sich – für mein Empfinden – deutlich von der ersten ab. Sie ist deutlich schöner zu fahren. Allerdings, zu Beginn der Etappe, habe ich einen persönlichen Rekord aufgestellt: Ich bin in meinem Leben noch nie eine so lange, so gerade Straße gefahren. Leider war es auch kein Radweg, sondern eine Bundesstraße, auf der es zwar kleine Seitenstreifen gab, man sich aber nicht so super wohl fühlte. Es ging rund 12km einfach nur stur gerade aus! Wahnsinn. Naja, so wirklich spannend war das nicht und ich war auch froh, als wir dann Soufflenheim erreichten.

Ab hier wurde die Strecke immer schöner zu fahren. Nun kamen wir auch in die Nähe des Rheins – auch wenn man ihn hier noch nicht sieht. Bei Seltz biegt man aber dann rechts ab und erreicht den Rhein und hier auch die Auberge du Rhin, welche man zur Rast nutzen kann. Zugegeben, wenn man auf der Terrasse verweilen möchte, ist ein Stück Sturheit kein schlechter Ratgeber. Nach einer Rast ging es weiter, bis wir Lauterbourg erreichten.

In Lauterbourg angekommen bezogen wir ein kleines Gästehaus. Die Stadt, bzw. das Dorf ist nicht allzu groß und liegt direkt an, bzw. auf der Grenze zwischen Frankreich und Deutschland. Als Einkehrtipp sei Euch der Bayrische Hof auf der deutschen Seite, ca. 2m von der Grenze entfernt ans Herz gelegt. Zum Frühstücken empfehle ich die Boulangerie-Pâtisserie-Salon de thé Cultures Graines (Google hilft Euch!).

Auf der Strecke zwischen Haguenau und Lauterbourg

Etappe 3: Lauterbourg – Germersheim

Am letzten Tag ging es ja bereits zurück nach Hause, der Plan lautete allerdings, noch einen halben Tag zu nutzen und am Rhein entlang zu fahren. Hier nutzten wir die Fähre bei Leimersheim, um zum Rheinblick Leopoldshafen überzusetzen und eine Rast einzulegen. Die Strecke hier ist wunderbar zu fahren, obgleich es kleinere Umleitungen zu beachten gilt, die aufgrund von Umbauarbeiten eingerichtet wurden. Die Tour endete in Germersheim, welches wir bereits von unserer ersten Rheintour im Jahr 2015 kannten.

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Hotels

Hôtel d’Alsace

Bewertung
Lage ++
Frühstück +
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Hotel Champ Alsace

Bewertung
Lage ++
Frühstück ++
Zimmer ++
Preis €€

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La Mouette Rose

Bewertung
Lage ++
Frühstück n.a.
Zimmer +++
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Karte

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