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Lesedauer | 8 Minuten
Die Wochen vor Weihnachten sind für viele von uns die kreativste Zeit des Jahres. Zwischen Lichterglanz und Plätzchenduft entstehen unzählige kleine Projekte, die man sonst im Alltag vermutlich nie angehen würde. Gerade in einer Zeit, in der Gutscheine und Online-Bestellungen zur schnellen Standardlösung geworden sind, behalten selbstgemachte Geschenke ihren besonderen Wert. Etwas mit den eigenen Händen zu gestalten, bedeutet Zeit zu investieren – und Zeit zu verschenken zählt heute mehr denn je. Ein DIY-Hexenhäuschen verbindet genau das: Kreativität, Spaß, ein bisschen Geduld und ein Ergebnis, das überrascht – und später auch noch vernascht werden kann.
Hexenhäuschen
Ein DIY-Hexenhäuschen ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch „verwertbar“. Man kann seiner Kreativität freien Lauf lassen und sie dekorativ sogar den Empfängern anpassen und schmücken. Man braucht etwas Geschick und auch Geduld, vor allem, wenn etwas nicht gleich so funktioniert, wie man gerne hätte. Aber dafür können sich die Ergebnisse auch sehen lassen und die Überraschung ist in jedem Fall gelungen! Ein selbstgemachtes Hexenhäuschen ist ein echter Hingucker. Ihr könnt es farblich, thematisch oder sogar mit kleinen Details personalisieren. Ob als Geschenk, als Tischdekoration oder als gemeinsames Familienprojekt – hier kann jeder so kreativ sein, wie er möchte. Und: Auch wenn mal etwas nicht auf Anhieb klappt, lohnt sich das Durchhalten. Am Ende steht ein kleines Kunstwerk, das garantiert Eindruck macht.
Während viele Geschenke heute digital, verpackt oder schnell geklickt sind, entsteht beim Basteln ein Gegenpol zu diesem Tempo. Ein Hexenhäuschen ist dabei fast schon ein kleines Ritual: Man sortiert Zutaten, probiert sich aus, scheitert vielleicht, probiert erneut – und merkt irgendwann, wie man automatisch runterfährt. Genau das macht den Reiz aus.
Und: Die meisten Menschen kennen Hexenhäuschen noch aus ihrer eigenen Kindheit. Die Kombination aus Schokolade, Zuckerguss und dieser leicht schiefen, selbstgebauten Optik löst bei vielen sofort ein Gefühl von Wärme und Nostalgie aus. Das erklärt auch, warum deine spätere Übergabe in der Regel mit einem spontanen „Wow“ und einem Lächeln endet.
Zutaten & Materialien
Bei den Zutaten dürft Ihr frei kombinieren, denn erlaubt ist, was gefällt und schmeckt. Denkt daran, dass Ihr große Flächen dekoriert – plant also lieber etwas mehr ein als zu wenig. Alles, was übrig bleibt, wird definitiv nicht schlecht.
Typische Dekorationselemente:
– Gummibärchen
– Toffees
– Dominosteine
– Mini-Schokoriegel
– Zuckerdekor, Perlen, Sterne
– Kleine Marshmallows
– Bunte Streusel
– Schokoplätzchen
– Kokosraspeln (als Schnee)
Euer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Vorbereitung
Brettchen
Als Unterlage könnt Ihr Brettchen, am Besten aus Holz nehmen. Wollt Ihr es besonders persönlich, gibt es auf jedem Weihnachtsmarkt Stände, bei denen Ihr sogar einen Namen in ein Holzbrett eingravieren lassen könnt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Ihr diese in jedem Jahr wiederverwenden könnt. Runde Formen haben sich bewährt, es können aber auch alle anderen Formen genutzt werden.
Den „Leim“ anrühren
Damit alles schön hält und nicht zusammenkracht benötigt Ihr einen guten „Klebstoff“. Dazu 250 Gramm Puderzucker mit dem Eiweiss von 1 Ei mischen. Am besten ist es, nicht mit einem Mixer zu arbeiten, sondern langsam und händisch zu rühren. Wenn Ihr zu schnell rührt, verliert der Kleber die entscheidende Konsistenz, was besonders bei den Zapfen später wichtig ist. Diese Menge reicht auf jeden Fall, um 1-2 Häuschen zu kleben.
Sonstiges
Für die Rückseite schneidet Ihr Euch ein „Steckmoos“ zurecht, an welchem Ihr das Häuschen ausrichten könnt. Außerdem können hier am Ende einige Zweige zur Dekoration befestigt werden. Sucht Euch eine Arbeitsfläche, auf der Ihr genügend Platz habt und die mehrere Tage nicht anderweitig gebraucht wird, da Ihr die Häuschen teilweise über Nacht stehen lassen müsst und unnötige Bewegungen während den einzelnen Arbeitsschritten vermeiden solltet.
Bevor ihr beginnt, lohnt sich ein kurzer Blick auf die Rahmenbedingungen:
- Temperatur: Der Raum sollte nicht zu kalt sein, sonst wird der Zuckerkleber sofort hart.
- Schokolade-Anpassung: Je hochwertiger die Schokolade, desto brüchiger wird sie – einfache Supermarkt-Schokolade hält oft besser.
- Arbeitsfläche schützen: Ein großes Holzbrett oder Backpapier erspart späteres Putzen.
- Planung: Überlegt euch kurz vorher, wie euer Haus aussehen soll – Dachschindeln, Schneeoptik, Garten, Kamin? Das spart im Prozess Zeit.
Diese kleinen Vorüberlegungen machen später den Unterschied, ob ihr zügig arbeitet oder ständig nachjustieren müsst.
Erste Schritte
Nun geht´s aber endlich los: Für den Boden und die Seitenwände nehmt Ihr quadratische Schokolade. Diese lässt sich gut verarbeiten, passt ideal zusammen und ist stabil. Spart nicht am „Kleber“. Wenn das Haus später verrutscht, ärgert Ihr Euch nur. Für mehr Stabilität könnt Ihr die Wände abstützen. Wartet mit dem nächsten Schritt, bis die Zuckermasse gut angetrocknet ist.
Wände
Nehmt zum Schneiden der Vorderseiten ein scharfes Messer, sonst habt Ihr das Risiko, dass die Schokolade Euch zerbricht. Wenn Ihr die erste Schräge geschnitten habt, nehmt diese als Vorlage für die weiteren Vorderwände. So bekommt Ihr sie gleichmäßig, so dass sie später auch zusammen passen.
Für die Seitenwände verwendet Ihr ebenfalls quadratische Schockolade, für die Vorderseite klassische, rechteckige 100-Gramm Tafeln. Es empfielt sich, alles gut zu fixieren und zu befestigen. Ihr könnt auch Vorratsdosen nehmen, die Ihr um die Wände herumstellt, so dass sie stabil fixiert bleiben. Nachdem die Wände komplett sind, solltet Ihr den „Rohbau“ einen Tag im Warmen trocken lassen.
Das Dach
Um das Dach drauf zu setzen, müsst Ihr die Blöcke zum Abstützen raus nehmen. Inzwischen sollte der Rohbau gut getrocknet sein. Für das Dach benutzt Ihr 200-Gramm-Tafeln Puffreisschokolade. Die Unterseite idealerweise glätten, damit sie eben ist und später besser passt. Die Tafel in der Mitte teilen und die Schnittkanten zu je 45 Grad abschrägen, so dass sie zusammenpassen. Dann könnt Ihr das Dach oben und am Haus verkleben. Im Anschluss sollte das fertige Haus mehrere Tage stehen bleiben, damit der „Kleber“ aushärten kann. Je länger es aushärten kann, desto stabiler könnt Ihr danach damit arbeiten.
Die Dekoration – Teil I
Nachdem alles gut angetrocknet ist, können die Seiten und die Front dekoriert werden. Wenn Ihr ein Schneemann oder ähnliches vor das Haus setzen wollt, dann auch in diesem Schritt. Auch hier nutzt Ihr wieder den gleichen Kleber, wie schon beim zusammenbauen der Wände. Das Dach und der Vordergarten wird in diesem Schritt noch nicht dekoriert. Dies folgt in einem späteren Schritt.
Die Zapfen
Für die Zapfen nutzt Ihr das selbe Rezept, das Ihr bereits bei Eurem Klebstoff verwendet habt. Den „Leim“ anrühren. 250 Gramm Puderzucker mit dem Eiweiss von 1 Ei mischen. Am besten ist es, nicht mit einem Mixer zu arbeiten, sondern langsam und händisch zu rühren. Wenn Ihr zu schnell rührt, verliert der Kleber die entscheidende Konsistenz, was besonders bei den Zapfen später wichtig ist.
Tipp: Eine Ladung „Leim“, der einen Tag alt ist mit einer neuen Mischung verrühren. Dabei könnt Ihr ein wenig mit der Konsistenz spielen und ausprobieren, wann sie sich am besten dazu neigt, verwendet zu werden.
Für das anbringen der Zapfen braucht Ihr zwei Messer. Die Zapfen mit einem normalen Messer rühren und ziehen. Anschließend zügig mit einem zweiten, möglichst spitzen Messer an das Dach drücken. So macht Ihr rundherum die erste Reihe mit Zapfen an das Dach fest. Drauf achten, dass keine Spitzen über das Dach herausstehen. Diese können einfach mit einem Messer geglättet und entfernt werden.
Die Zapfen wirken im fertigen Haus wunderschön – aber sie sind der nervigste Schritt. Das liegt daran, dass der Zuckerkleber in diesem Stadium gleichzeitig klebrig, schwer und empfindlich ist. Viele unterschätzen außerdem, wie viel Gewicht das Dach dabei punktuell halten muss.
Praktische Erfahrungen aus mehreren gebauten Häusern:
- Weniger ist mehr: Die ersten Zapfen sollten klein und leicht sein.
- Tempo schlägt Perfektion: Lieber schnell ansetzen und später glätten, als zu lange „formen“ und den Kleber wieder abzuziehen.
- Pausen sind wichtig: Wenn die Masse zu schnell verhärtet → neu anrühren, nicht weiterkämpfen.
- Stürzende Zapfen gehören dazu: Selbst bei perfekten Häusern fallen 5–10 % im Prozess ab. Das ist normal.
Nachdem die ersten Reihe hängt, lasst Ihr das Haus eine Nacht lang stehen. Vermeidet jede Art von Erschütterung und unnötigen Bewegungen. Es kann immer sein, dass Euch einige Zapfen – auch später noch – herunter fallen. Hier ist Geduld gefragt. Am nächsten Tag könnt Ihr dann die zweite Reihe Zapfen nach dem selben Schema am Dach (zwischen den ersten Zapfen) befestigen.
Anschließend könnt Ihr selbst entscheiden, ob Ihr noch eine dritte Reihe Zapfen anbringen wollt, oder ob noch Lücken vorhanden sind, die Ihr füllen möchtet. In diesem Fall solltet Ihr das Häuschen wieder eine Nacht trockenen lassen, so dass die bereits vorhandenen Zapfen gut getrocknet sind.
Tipp: Die Brettchen vor den ersten Zapfen auf ein Küchentuch oder ähnliches stellen. Damit sie leicht drehbar sind und nicht ruckeln. Bei zu starken Bewegungen des Hauses während die Zapfen noch nicht vollständig ausgehärtet sind, fallen diese schnell runter. Wenn Ihr mit den Zapfen fertig seid, lasst das Häuschen abermals 1-2 Tage stehen, damit die Zapfen richtig aushärten können.
Die Dekoration – Teil II
Jetzt könnt Ihr schließlich das Dach und den Garten dekorieren. Hier ist wieder Eure Kreativität gefragt. Den Schornstein könnt Ihr zum Beispiel aus Dominosteinen bauen und anschließend noch ein wenig Watte als als Rauch hinzufügen. Ein schöner Vorgarten rundet das Häuschen ab. Ganz am Ende könnt Ihr für den letzten Schliff noch 2-3 kleine Fichte-Ästen (ca. 25-20cm lang) in das Steckmoos stecken und damit seid Ihr fertig und habt ein schönes, selbstgemachtes Geschenk, dem man auf jeden Fall Eure Arbeit ansehen wird!
Wenn ihr das Hexenhäuschen personalisieren wollt, helfen kleine Details – oft reichen zwei oder drei gestaltete Elemente:
- Namensschild aus Schokolade: Mit weißer Zuckerschrift (oder fertigen Buchstaben) den Namen des Empfängers auf ein Stück Schokolade setzen.
- Mini-Laternen: Ein Dominostein, ein kleiner Klecks weißer Zuckerguss oben drauf – wirkt wie eine Schneelaterne.
- Zaun: Salzstangen halbieren und rund ums Haus setzen.
- Schnee-Effekt: Kokosraspeln über das fertige Haus sieben (nur wenn Kleber noch leicht feucht).
- Holzhacken-Ecke: Kleine Schokoladenstückchen neben den Eingang legen.
Das verleiht dem Haus Charakter – und macht es sofort einzigartig.
Ein Hexenhäuschen passt zu vielen Situationen:
- als Mitbringsel zum Weihnachtsessen
- als Geschenk für Kolleg:innen oder Teams
- als kreative Überraschung für Kinder
- als DIY-Projekt für den Adventssonntag
- als „Danke“ für Menschen, die sich im Jahr engagiert haben
Der größte Vorteil: Man schenkt nicht nur etwas Essbares – man schenkt eine Geschichte, Zeit und eine ganz persönliche Note.
❄️ FAQ – Häufige Fragen rund um das Hexenhäuschen
1. Wie lange hält ein selbstgemachtes Hexenhäuschen?
Wenn Ihr es kühl, trocken und ohne direkte Sonneneinstrahlung lagert, hält es problemlos mehrere Wochen. Die Zuckermasse wird im Laufe der Zeit härter und stabiler.
2. Kann man das Hexenhäuschen komplett essen?
Ja – alle Zutaten sind essbar. Achtet lediglich darauf, dass das Steckmoos natürlich nicht zum Verzehr gedacht ist.
3. Wie transportiere ich das Häuschen am sichersten?
Am besten in einem stabilen Karton. Legt ein sauberes Tuch darunter, damit das Brett nicht rutscht. Vermeidet starke Erschütterungen, solange der „Kleber“ nicht vollständig ausgehärtet ist.
4. Ab welchem Schritt können Kinder mithelfen?
Kinder können wunderbar beim Dekorieren helfen. Schneidearbeiten an der Schokolade sowie der Umgang mit Messern sollten jedoch von Erwachsenen übernommen werden.
5. Was mache ich, wenn Zapfen wieder abfallen?
Das passiert öfter und ist völlig normal. Einfach mit frischer Zuckermasse erneut ankleben und wieder gut trocknen lassen – Geduld ist hier der wichtigste Faktor.
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Zuletzt aktualisiert am 1. Dezember 2025















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