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Der erste kleine Urlaub in diesem Jahr führte über das Wochenende in den Vogelsbergkreis, genauer gesagt auf den Vulkanradweg. Er bietet sich ideal für ein Wochenende an, da man die rund 94 Kilometer in zwei Abschnitte teilen kann und es sehr gute Shuttleverbindungen gibt, welche die einzelnen Orte entlang des Weges verbinden. Zudem gibt es viele Möglichkeiten, Einstiegspunkte und Etappen flexibel zu wählen und sich so eine individuell passende Strecke zu gestalten.
Vogelsberg
Achtung… Ihr steht auf einem Vulkan!!!
P.S.: Zur Zeit nicht aktiv 🙂
Der Vogelsberg, Europas größtes Gebirge vulkanischen Ursprungs, liegt im Zentrum Hessens. Er gehört mit Teilen der Rhön, dem Knüll und den sie verbindenden Naturräumen zum Osthessischen Bergland. Der in der Mitte zentral gelegene Hohe Vogelsberg mit dem fast völlig bewaldeten Hochplateau (Oberwald) oberhalb vom 600m, aus dem die höchsten Erhebungen Taufstein 773m, Hoherodskopf 764m, Sieben Ahorn 753m und Herchenhainer Höhe herausragen.
Der Vulkanradweg
Logo
Strecke
Der Radweg verbindet den Main-Radweg mit den Orten Altenstadt an der Nidder, Ortenberg, Lauterbach (Hessen) und Schlitz. Vom Main aus gelangt man auf Rad- und Wirtschaftswegen nach Altenstadt, dem Beginn des ausgebauten Vulkanradweges. Es ist auch möglich, den Beginn des Vulkanradweges vom Großkrotzenburg auf dem Limes-Radweg zu erreichen. Wir sind in Glauburg-Stockheim in den Radweg eingestiegen, nachdem wir von Schlitz aus den „Vulkan-Express“ als Shuttle genutzt haben.
Der Vulkanradweg verläuft überwiegend über die Bahntrasse der ehemaligen Oberwaldbahn. Die Wegbeschaffenheit kann durchgehend als sehr gut bezeichnet werden. Ausnahmslos ist der gesamte Vulkanradweg asphaltiert und breit genug, dass auch Gegenverkehr nie ein Problem wird. Die Beschilderung bis nach Lauterbach ist spitze, danach muss man sich an den kommenden Orten orientieren. An einigen Stellen führen auch unterschiedliche Radwege in verschiedene Richtungen, ohne das man sich sicher sein kann, den „richtigen“ Radweg zu erwischen.
Höhenprofil
Aufgrund der Planung von An-/Abreise, Übernachtungen und der Verfügbarkeit des Vulkan-Shuttles fuhren wir den Vulkanradweg von Glauburg-Stockheim aus kommend in Richtung Schlitz. Im Nachhinein betrachtet, empfehle ich aber – falls möglich – in anderer Richtung zu fahren. Auch wenn die Anstiege meist nicht sehr steil sind, so sind sie doch durchgängig vorhanden. Man fährt im Prinzip pausenlos bergauf, ohne dass man sich auf einer geraden Strecke zwischendurch mal entspannen kann. Gerade ohne E-Unterstützung sollte man sich dessen bewusst sein.
Transfer mit dem Vulkan-Express
Der Plan für das Wochenende lautete in Schlitz anzureisen, dort eine Vorübernachtung zu machen, um am nächsten Tag mit dem Vulkan-Express bis ans andere Ende des Radwegs zu fahren und dann in zwei Etappen zurück nach Schlitz zu kommen. Mit dem Vogelsberger Vulkan-Express kann man sich am Wochenende und an Feiertagen mit dem Rad durch die Region fahren lassen. Vom 1. Mai bis Ende Oktober fährt der Freizeitbus mit kostenfreiem Radtransport entlang vieler Radwege, auch auf dem Vulkanradweg.
Wir fuhren mit dem Vulkanexpress von Schlitz aus ca. zwei Stunden bis nach Stockheim, wo die Tour startete und kamen gegen halb eins an. An dieser Stelle auch ein großes Lob an den Fahrer: Sehr freundlich, sehr hilfsbereit! Entspannend war ebenfalls die Tatsache, dass wir nahezu die komplette Strecke die einzigen beiden Passagiere waren und entsprechend die Tour in unserem VIP-Bus genießen konnten.
Streckennetz
Hier gibt es eine Übersicht über das gesamte Streckennetz (Externer Link)
Fahrplan
Hier kommt Ihr direkt zu den Fahrplänen der verschiedenen Linien (Externer Link)
Etappe 1: Stockheim – Grebenhain (ca. 44km)
Wie bereits erwähnt ist die Tour in dieser Richtung zu fahren durchaus sportlich. Vom Start weg in Stockheim ist man sehr direkt auf dem Radweg und fährt ein Stück entlang der Nidder auf gerader Strecke. Die ersten Orte, welche man passiert sind Ortenberg und Lißberg. Ab hier kann man sagen, wird man den Rest des Tages jedoch nur noch bergauf fahren. Die Steigungen sind nicht groß – aber dafür konstant. Erst wenn man den höchsten Punkt des Vulkanradweges in Hartmannshain passiert hat, kann man sich – dafür dann richtig – wieder etwas rollen lassen. Man wird während des Anstieges jedoch immer wieder mit sehr schönen Aussichten über die Wetterau belohnt.
Hartmannshain ist der Scheitelpunkt auf dem Vulkanradweg. Hartmannshain liegt etwa 2 km südlich der 733 m hohen Herchenhainer Höhe im Hohen Vogelsberg in einer Höhe von 585 m ü. NN. Im Ort entspringt die Salz, die nach rund 30 km bei Salmünster in die Kinzig mündet. Südöstlich an den Gemarkungsgrenzen zu Bermuthshain und Völzberg erstreckt sich der bis zu 607 m hohe Höhenzug Weißer Stein.
Die gute Nachricht ist: Ab hier hat man wirklich Spaß! Wenn man anschließend – wie bei unserer Planung – noch nach Grebenhain fährt, um dort zu übernachten, dann kann man sich mit VMax quasi bis vor das Hotel rollen lassen. 30km/h und mehr sind dann kein Problem mehr!
Etappe 2: Grebenhain – Schlitz (ca. 51km)
So sehr die erste Etappe einige Anstrengung forderte, so konnte man die zweite Etappe am Sonntag genießen. Nach einem Scheitelpunkt kommt bekanntermaßen eine Abfahrt und diese Abfahrt war wunderschön. Landschaftlich erhält man nach Grebenhain sehr viel weitläufige Ebenen als Ausblick, während man weiter auf dem durchgängig sehr gut ausgebauten Vulkanradweg bergab fährt.
Man passiert einige schöne, kleine Städte, wie beispielsweise Herbstein. Herbstein ist eine Stadt im mittelhessischen Vogelsbergkreis. Seit 1962 ist die Stadt ein anerkannter Luftkurort, und seit 2000 zusätzlich ein staatlich anerkanntes Heilbad mit – nach eigenen Angaben – „Hessens höchster Heilquelle“. An dieser Stelle kann man auch auf eine charaktereigenschaft dieses Radweges hinweisen, denn der Vulkanradweg führt durch wenige Ortschaften und oftmals in ein, zwei Kilometern an ihnen vorbei. Will man sich diese ansehen, so muss man den Radweg verlassen und einige Zusatzkilometer in Kauf nehmen.
Diese Tatsache führt mich zu dem Tipp, sich zu überlegen, dass man sich mit einigen Getränken und Snacks ausstatten sollte. Es gibt den einen oder anderen Biergarten direkt am Weg – diese sind aber selten. Auch führt der Weg nicht an bekannten Supermarkt-Ketten vorbei, bei denen man sich vielleicht ansonsten mit Getränken versorgen könnte. Also, nehmt Euch was mit, vor allem genug zu trinken an warmen Tagen.
Schlitz
Als Start- und Zielpunkt für unserer Tour haben wir uns für die Stadt Schlitz entschieden. Schlitz ist eine Kleinstadt im Osten des mittelhessischen Vogelsbergkreises. Durch die fünf Burgen der Stadt ist Schlitz über Hessen hinaus bekannt und wird daher auch als Romantische Burgenstadt Schlitz bezeichnet. Besonders auffällig hier, wie auch in vielen anderen kleinen Gemeinden am Vulkanradweg sind die vielen Fachwerkhäuser, die teilweise wirklich sehr schön erhalten werden.
Andere Orte, in denen man durchaus eine Pause machen kann und deren Erkundung sich lohnt sind beispielsweise auch Gedern, Herbstein oder Lauterbach. Entlang des gesamten Vulkanradweges gibt es immer wieder Burgen oder schöne Aussichtspunkte, die es wert sind, angesteuert zu werden.
Insgesamt kann ich den Vulkanradweg auf jeden Fall empfehlen. In welcher Richtung er gefahren wird, muss jede/r für sich selbst entscheiden. Es gibt wie immer für beide Varianten Vor- und Nachteile. Der Weg an sich ist hervorragend ausgebaut, es gibt einige, sehr wenige Gefahrenstellen – meist an Hauptverkehrsstraßen – ansonsten kann man auf dem durchgängig asphaltierten Weg sehr gut fahren.
Hotels
Hotel Vorderburg in Schlitz
Das Hotel Vorderburg in Schlitz haben für € 69.- p.P. je Einzelzimmer inkl. Frühstück gebucht. Es liegt absolut zentral, neben dem Martkplatz und auf erhöhter Position über der Stadt. Der Empfang, als auch der ganze Aufenthalt war sehr herzlich, unkompliziert und zuvorkommend. Hier vertraut man seinen Gästen. Die Terrasse ist für Gäste immer geöffnet und das Frühstück sucht seinesgleichen. Ich habe selten eine so große Vielfalt und frische bei einem Frühstückbuffett gesehen. Auch wenn ich bisher in den Bewertungen immer nur maximal drei Sternchen vergeben habe und eigentlich keine vier möglich sind, so muss ich hier dennoch eines dazulegen.
Lage | +++ |
Frühstück | +++(+) |
Zimmer | +++ |
Preis | €€ |
+ = mäßig; ++ = gut; zufriedenstellend; +++ = sehr gut; € = sehr günstig; €€ = moderat; €€€ = teuer
Deutsches Haus in Grebenhain
Im Hotel „Deutsches Haus“ in Grebenhain-Bermuthshain wurden wir ebenfalls sehr herzlich empfangen. Es liegt sehr zentral in dem kleinen Ort und ist gut zu erreichen. Hier gibt es einen wirklich großen und sehr schön angelegten Biergarten, der auch sehr kinderfreundlich angelegt ist. Familien können hier gut übernachten. Wir hatten jeweils ein Doppelzimmer zur Alleinnutzung, also auch mehr Platz, als wirklich notwendig. Frühstück, Zimmer, Service… Alles sehr solide und zu einem wirklich günstigen Preis. Das Deutsche Haus, wie auch die Vorderburg in Schlitz kann ich ohne Probleme weiterempfehlen, wenn man sich auf dieser Tour befindet.
Lage | ++ |
Frühstück | ++ |
Zimmer | +++ |
Preis | € |
+ = mäßig; ++ = gut; zufriedenstellend; +++ = sehr gut; € = sehr günstig; €€ = moderat; €€€ = teuer
Teaser-Video
Hier findest Du ein kleines Teaser/Trailer-Video von der Tour auf dem Vulkanradweg!
Karte
Weitere Eindrücke
Tourplan zum Download
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Ich danke Dir!
Der Google-Plan ist falsch, in Ilbeshausen fliest die Schwarzbach und nicht die Schlitz