Bisher 1749 mal gelesen, davon heute 3 mal
Lesedauer | 4 Minuten
Ein Gastbeitrag von Lisa Bönemann
Über die Autorin
Unterschiedliche Bodenbeschaffenheit, abwechslungsreiche Natur und Strecken, die man leicht abkürzen oder erweitern kann – all dies macht den Harz zu einem beliebten Ziel für Mountainbiker. Vorweg: Wer lieber Downhill fährt, hat sicher schon etwas von den Bikeparks in Schulenberg, Sankt Andreasberg, Braunlage, Hahnenklee oder dem Rosstrappen Downhill in Thale gehört. Aber nicht nur Downhill ist im Harz natürlich möglich, es gibt zahlreiche wirklich schöne und abwechslungsreiche Strecken unterschiedlicher Schwere, besonders im Oberharz.
Abwechslungsreiche Natur
Von den meisten größeren und kleineren Städten in Niedersachsen wie Hannover, Braunschweig, Peine oder Wolfsburg ist der Harz schnell zu erreichen, teilweise sogar gut mit der Bahn bis nach Goslar oder Bad Harzburg. Kein Wunder, dass es überall Bikeparks gibt und, in Ergänzung zu den vielen Downhillspots, viele weit verzweigte Waldstrecken. Wer ganz neu im Harz unterwegs ist, kann auch gut auf einen der zahlreichen Touranbieter zurückgreifen, die es in einigen Harzorten gibt. Dort stehen viele geführte Touren mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad zur Verfügung, wenn man den Harz erst einmal kennenlernen will und nicht alleine fahren möchte.
Strecke Goslar – Hahnenklee – Goslar
Startet man in der Goslarer Innenstadt, hat man die Wahl, wohin es gehen soll: Das gut ausgebaute Streckennetz führt steil hoch für geübte Fahrer nach z.B. Hahnenklee oder sogar weiter dann Richtung Bad Grund. Es gibt die Möglichkeit, auch über die Granetalsperre Richtung Hahnenklee zu fahren – von Goslar (ca. 200m über N.N.) aus geht es stetig steil hoch (auf ca. 600m über N.N.). Am Auerhahn ist die Strecke die Schalke hoch noch ein richtiges Extra hoch auf die 762m und ziemlich anspruchsvoll.
Man wird jedoch mit einem schönen Blick belohnt. Es gibt zahlreiche Rundrouten, u.a. von der Volksbank Arena Harz, die unterschiedlich gut ausgeschildert sind. Allerdings kommt es dank der Sturmschäden in der ganzen Harzregion oft zu gesperrten Strecken, umgefallenen Bäumen oder gar nicht mehr passierbaren Routen. Ein bisschen Improvisationsvermögen muss hier schon mitbringen und nicht immer sind die vorher ausgesuchten Strecken wie beschrieben und die Beschilderung der Wege ist nicht immer eindeutig. Da der Harzwald forstwirtschaftlich intensiv genutzt wird, sind Änderungen jederzeit möglich!
Teiche, Berge – und vielleicht auch Wild
Besonders in der Jagdsaison kann es vorkommen, dass durch Treibjagden einige bekannte Wege nicht ohne Weiteres passierbar sind. In der Dämmerung sind oft Tiere unterwegs, abends vor allem Füchse und ganz in der Früh auch schon mal Rehe oder Wildschweine. Extratipps: Besser nicht auf durchgängigen Mobilfunkempfang hoffen! Im Harz gibt es nicht nur ganz unterschiedliche Trails, sondern meist auch keinen Empfang: Unterwegs mal eben aufs Smartphone schauen und Infos suchen , das ist hier oft nicht möglich.
Wer zum ersten Mal im Harz unterwegs ist, braucht definitiv z.B. Offlinekarten oder sollte den Energieverbrauch einer GPS App einplanen. Wer mag, kann ab Auerhahn noch die Auerhahnkaskade ansehen: Die Teiche des Oberharzer Wasserregals sind ausgesprochen schön, aber zumindest in den Ferien sehr gut besucht und dementsprechend auch mal überfüllt.
In dieser Gegend des Harzes sind die Wege jedoch recht gut ausgeschildert und man kann, sofern Zeit, Kondition und Lust vorhanden ist, die Strecken immer noch ein bisschen ausdehnen, u.a. nach Lautenthal, Wildemann und Clausthal, die alle etwa 4-5km von Hahnenklee entfernt sind. Dabei ist die Steigung aber nie zu unterschätzen. Gute Einkehrmöglichkeiten gibt es in z.B. Goslar auf jeden Fall zum Abschluss auch!
Was man noch beachten sollte
Während es in Goslar im Tal meist noch warm ist im Herbst (12 Grad), kann es im Oberharz bereits kühl werden (4 Grad) – Schnee gibt es manchmal bis in den April hinein! Neben den Höhenmetern gibt es auch Temperaturunterschiede und in den Höhenlagen wesentlich mehr Niederschlag, jedoch dafür aber fantastische Aussichten zwischendurch: Dichte Oberharzer Nadelwälder, teilweise Laubmischwald und wurzelige Strecken mit steilen Aufstiegen sowie Gräben und Dämme.
Leichte Strecken im Harz bedeuten immer viele Wanderer an den Wochenenden, an abgelegenen Tourstrecken ist unter der Woche u.a. mit Forstfahrzeugen zu rechnen. Die Vielzahl an Möglichkeiten von ganz easy – einmal um die Granetalsperre auf Asphalt – bis hin zu richtig anspruchsvollen 50km-Touren machen den Harz zu einem wirklich urigen und reizvollen Ziel.
Wer abends oder auch nachts unterwegs ist, der braucht viel Licht, denn der dunkle Harzer Wald ist des Nachts aufgrund fehlender Lichtverschmutzung sehr sehr düster, was schon so manchen Städter ein wenig überrascht hat. Viele Gastgeber im Harz sind auf Mountainbiker eingestellt, sodass es dort eine Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten gibt, an denen das Bike verschlossen, repariert oder gereinigt werden kann.
Oft gibt es in diesen Hotels, Pensionen oder Gasthäusern die Möglichkeit, GPS-Geräte auszuleihen, Insider-Tipps zu Strecken zu erhalten oder auf Gleichgesinnte zu treffen. Auch wer sich ganz spontan entschließen möchte, den Harz mit dem Mountainbike zu erkunden und nicht nur zu Fuß, wird Fahrtrainings finden sowie natürlich den ein oder anderen guten Radverleih! Wer eine Herausforderung sucht, der kann sie im Harz garantiert finden!
Wie hat Dir der Artikel gefallen?
Bei der Arbeit an diesem Artikel wurde eine Menge Kaffee verbraucht. Wenn Dir mein Blog gefällt, kannst Du den Kleinstadtheld gerne mit einem Kaffee unterstützen. Dies funktioniert ganz schnell, sicher & unkompliziert über Paypal (per Option: "An Freunde senden"). Einfach mit dem Schieberegler aussuchen, wie viele Kaffee Du spenden möchtest und dann auf den Einkaufswagen klicken. Du wirst dann direkt zu Paypal weitergeleitet.
Ich danke Dir!