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Der Staatspark Fürstenlager ist eine ehemalige Sommerresidenz der Landgrafen und Großherzöge von Hessen-Darmstadt und wurde um 1790 erbaut. Er untersteht der Verwaltung des Landes Hessen. Auf einer Gesamtfläche von etwa 46 Hektar finden sich eine Reihe herrschaftlicher Häuser, Denkmäler, kleinere Gartentempel, sowie eine große Anzahl exotischer Bäume und Sträucher, darunter einen der ältesten Riesenmammutbäume Deutschlands.
Einleitung
Immer wieder auf´s Neue kann einem bewusst werden, welche schönen und wunderbaren Flecken hier bei uns direkt vor der Haustür liegen. Ich muss gestehen, im Fürstenlager Auerbach war ich vor Jahren zwar schon ein oder zwei mal, allerdings konnte ich mich nicht so recht bewusst erinnern. Es ist viel zu lange her. So beschloss ich, mir die schöne Anlage nicht nur mal anzusehen, sondern auch in einem Artikel hier vorzustellen und ein paar Informationen dazu zu stellen.
Sowohl für die ansässige Bevölkerung, als auch für viele Menschen aus der Region und auch Touristen ist das Fürstenlager Auerbach eine schöne Anlage zum Erholen, Spazieren und Wandern. Viele Gebäude sind nahezu unverändert erhalten. Das zentral gelegene Herrenhaus beherbergt Restaurant und Gästezimmer. Der Park ist frei zugänglich auch eine gefragte Hochzeitslocation.
Erbprinz Ludwig, der spätere Großherzog von Hessen, begeisterte sich nach einem Besuch für diesen Ort und ließ hier seine Sommerresidenz bauen. Obwohl der Fürst regelmäßig hier her kam, blieb das Areal stets für die Öffentlichkeit zugänglich. Alle konnten im Sommer den Fürsten und seine Gäste im Park lagern sehen. So entstand der Name Fürstenlager.
Heute finden im Fürstenlager diverse weitere Veranstaltungen statt. Ebenso kann man an Führungen und Touren teilnehmen, die hier angeboten werden. Man kann aber auch wunderbar auf eigene Faust spazieren gehen und das Gelände erkunden. Eine Beschilderung ist in Teilen vorhanden, diese könnte aber durchaus ein bisschen besser sein. Bzw. könnte man das ein oder andere Schild mehr aufstellen oder beispielsweise auch Entfernungsangaben an den Wegweisern anbringen.
Verlaufen kann man sich aber nicht wirklich, auch wenn das Gelände riesig ist. Das Fürstenlager eignet sich daher auch für mehrstündige Wanderungen. Weiterhin gibt es einige Tafeln, auf denen die Anlage abgebildet ist und zur Orientierung dienen können. Außerdem – und das fand ich wirklich super – findet man an den Infotafeln sog. AEDs, sprich One-Touch-Defibrillatoren. Einfach sehr vorbildlich, solche Investitionen!
Gebäude im Staatspark Fürstenlager
Herrenhaus
Mittelpunkt der Anlage ist das Herrenhaus, welches nach einer grundlegenden Sanierung seit Mai 2014 ein Restaurant im Stil eines Landgasthofs beherbergt. Das Herrenhaus und das dahinter liegende Kammerhaus wurden 1790-1792 errichtet.
Verwalterbau
Wachthäuschen
Das Wachthäuschen stand ursprünglich auf der Herrenwiese und wurde 1804 an seine jetzige Stelle beim „Dörfchen“ versetzt.
Konditoreibau
Weißzeughäuschen
Das Weißzeughäuschen wurde ursprünglich als Badehäusschen und Weißzeugkammer gebaut. Heute befindet sich hier ein kleiner Shop in diesem Gebäude. Der Museumsladen mit Parkinformation im Weißzeughäuschen ist von März bis Oktober samstags, sonntags und feiertags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
Kavalierbau
Der Kavalierbau wurde ursprünglich für die Unterbringung der Hofkavaliere errichtet. Heute befindet sich hier die Gartenverwaltung.
Fremdenbau oder Pisébau
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs dienten die Zimmer im Pisébau Bensheimer Bürgern, welche ihre Wohnungen verloren hatten. Auch in anderen Gebäuden im Fürstenlager wurde die obdachlos gewordene, einheimische Bevölkerung einquartiert. Die Dauerausstellung zur Entstehung des Fürstenlagers im Fremdenbau ist von April bis Oktober samstags, sonntags und feiertags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
Weitere Bauten und Anlagen im Fürstenlager Auerbach
Gesundbrunnen
Die Entdeckung eisenhaltiger Mineralquellen waren 1739 Ausgangspunkt für die Entstehung des Fürstenlagers. Der erste Brunnen war jedoch bereits 1740 wieder verschlammt. 1766 wurde die Quelle erneut zugänglich gemacht und die Neufassung des Gesundbrunnens veranlasst.
Teehaus am Altarberg
Das eigentliche Teehaus ist heute nicht mehr existent. Es wurde 1918 abgetragen. Später, in den 50er Jahren wurde anstelle dessen eine Schutzhütte an gleicher Stelle errichtet.
Freundschaftstempel
Am oberen Ende der Herrenwiese steht seit 1998 der rekonstruierte kleine Freundschaftstempel. Der erste Freundschaftstempel, den die Prinzen Ludwig und Emil zu Ehren ihrer Mutter, Großherzogin Luise, errichtet hatten trug die Inschrift: „In kindlicher Liebe – den 18. Febr. 1824 Ludwig und Emil“ Er musste 1871 wegen Baufälligkeit abgetragen werden, danach stellte man ein eisernes Klettergerüst als Ersatz dort hin, das aber 1990 durch umstürzende Bäume zerstört wurde.
Freundschaftsaltar
Der Altar stammt ursprünglich aus dem Jahr 1824 und wurde 1999 rekonstruiert.
Eiskeller
Auf der Nordseite des Altarberges ist der Eiskeller zu finden. In dem ehemals schattig gelegenen, höhlenartigen Bau wurde das Eis, aber auch Lebensmittel für den Sommer gelagert.
Weitere Eindrücke
Ausblick auf das Dorf
Champignonberg, ein Aussichtspunkt mit Sandsteintischen
Kleiner Brunnen
Blick Richtung Kavalierbau
Parken
Kostenlose Parkmöglichkeiten gibt es unterhalb des Fürstenlagers in der Bachgasse. Da es allerdings besonders an Wochenenden und sonnigen Tagen schnell zu Platzproblemen kommen kann, werden Besucher gebeten, darauf zu achten, nur ausgeschriebene Stellplätze zu nutzen. Eine Alternative zum Parken befindet sich noch an der Bergkirche Auerbach. Von dort kann man ebenfalls gemütlich ins Fürstenlager spazieren.
Kostenloser Shuttlebus (Testphase)
Ab Sonntag 4. August ist jeweils an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr ein Shuttlebus zum Staatspark Fürstenlager im Einsatz. Der Bus hält an der Station Fürstenlager am Parkplatz an der Bachgasse kurz vor der Abbiegung in Richtung Fürstenlager. Angefahren werden auf dem Rundkurs der Parkplatz am Aldi Süd (Berliner Ring), der Bahnhof Auerbach, die Haltestelle Behindertenhilfe Bergstraße am Kronepark, das Fürstenlager und das Hochstädter Haus. Während der dreimonatigen Testphase kann der Shuttle kostenlos genutzt werden.
Interaktive Karte
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