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Wandern an der Bergstraße: Der Burgensteig – Etappe 1

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Artikelinfo
Titelbild: Burgruine Tannenberg © Michael K. Kärchner
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Lesedauer | 4 Minuten


Im Mai diesen Jahres begann ich ein neues Projekt für mich, über das ich hier in unregelmäßigen Abständen zukünftig schreiben werde. Mein Ziel ist es, einmal den Burgensteig an der Bergstraße zu laufen. Dieser beginnt in Darmstadt, endet in Heidelberg und ist in verschiedene Etappen gegliedert.

Ich nehme Euch gerne auf diese kleine Reise mit, vielleicht auch für die/den eine/n oder andere/n interessant, die diesen Weg oder Teile davon ebenfalls einmal wandern möchten. In meiner neuen, kleinen Serie „Wandern an der Bergstraße: Der Burgensteig“, die im Laufe der Zeit nach und nach erweitert wird, berichte ich von diesen Touren. Entlang des Burgensteigs bieten sich immer wieder großartige Ausblicke – besonders für Naturfreund:innen lohnt sich auch ein Blick in meine Sammlung der besten Beobachtungsplätze: Die besten Beobachtungsgebiete zwischen Rhein & Main.

Burgensteig Bergstraße 

Der rund 120 km lange sportliche Bergsträßer Burgensteig verbindet in mehreren Etappen viele Burgen und Schlösser zwischen Darmstadt mit Heidelberg. Neben den zahlreichen Burgen locken auch traumhafte Aussichten in die Rheinebene. Es gilt, über 30 Burgen, Schlösser oder Kultstätten zu entdecken.

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Um den Burgensteig auch in vollen Zügen genießen zu können, wird empfohlen ihn in 9 Etappen (zw. ca. 12-15 km) zu laufen. Die Etappen sind dabei so konzipiert, dass man als Wanderer überall mit dem öffentlichen Personennahverkehr an- und abreisen kann.

Etappe 1 von Darmstadt-Eberstadt nach Seeheim-Jugenheim

Von der Tram-Linie-8 Station „Friedhof“ in Darmstadt-Eberstadt führt der Steig durch den Wald zur Burg Frankenstein. Vorbei am Wegekreuz auf der Karlshöhe und dem Elsbachtal geht es zur Burgruine Tannenberg. Dann steigt man ab ins Stettbachtal und hinauf zum Heiligenberg. Das dortige Schloss war einst Treffpunkt des Hochadels. In Jugenheim endet die Etappe.

Etappen

Übersicht           Strecke Dauer Aufstieg Abstieg
Etappe 1 Darmstadt-Eberstadt – Seeheim-Jugenheim 13,1 04:55 495 474
Etappe 2 Seeheim-Jugenheim – Bensheim-Auerbach 12 05:14 335 363
Etappe 3 Bensheim-Auerbach – Heppenheim 16,3 06:03 518 523
Etappe 4 Heppenheim – Hemsbach 10,9 04:27 419 261
Etappe 5 Hemsbach – Weinheim 10,8 04:29 347 468
Etappe 6 Weinheim – Hirschberg-Großsachsen 14,5 06:15 635 528
Etappe 7 Hirschberg-Großsachsen – Schriesheim 17,3 07:31 681 695
Etappe 8 Schriesheim – Dossenheim 9,8 04:00 310 274
Etappe 9 Dossenheim – Heidelberg 9,8 04:11 375 528

Angaben laut: Outdooractive.de 

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Einstieg

Wie bei den meisten Rad- oder Wanderwegen beginnt auch dieser Einstieg in den Burgensteig relativ unspektakulär. Er beginnt in Darmstadt-Eberstadt, direkt am dortigen Friedhof, wo sich ebenfalls eine Haltestelle der Straßenbahn befindet und somit auch sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Wer sich vorher noch kurzentschlossen mit ein wenig Verpflegung eindeckten möchte, findet fußläufig der Haltestelle einen Bäcker sowie eine Metzgerei. 

In Darmstadt-Eberstadt, von der Straßenbahn-Haltestelle Friedhof läuft man zunächst entlang des Friedhofs die Palisadenstraße bis zum offiziellen Anfang des Weges mit Hinweis- und Entfernungstafel. Bereits hier wird direkt darauf hingewiesen, dass sich der Name von Burgenweg (alt) zu Burgensteig Bergstraße (neu) geändert hat. Auch das Symbol, mit dem der Weg markiert ist ist ein neues: Nun ein blauer Burgturm auf weißem Hintergrund. 

Durch ein kleines Stück Wald erreicht man die B426, welche man per Brücke bequem passieren kann, anschließend beginnt auch schon der Anstieg Richtung Burg Frankenstein. Teils auf Waldpfaden, teils auf Waldwirtschaftswegen geht es mal mehr mal weniger steil bergauf.

Anfang Burgensteig
Anfang Burgensteig

Burg Frankenstein

Nach der letzten Beschilderung vor der Burg (noch 0,5km) folgt der Burgensteig jedoch nicht dem ausgebauten Weg, sondern zweigt links, steil nach oben durch den Wald ab. Diesen Weg sollte man auch dringend folgen, denn hier gelangt man zu einer interessanten Felsformation und kann den burgeigenen Kräuter-Riechgarten entdecken, durch den man muss, wenn man die Burg erreichen möchte.

In der Burg angekommen findet man ein Kiosk, bei dem man sich für kleines Geld stärken kann. Will man sich etwas mehr gönnen, kann man auch das dortige, eher gehobene Restaurant besuchen. Je nach Zeit empfiehlt sich allerdings eine Reservierung.

Das innere der Burg ist gegen einen „Wegzoll“ von einem Euro zu besichtigen. Diesen sollte man auch auf jeden Fall investieren. Man belohnt sich mit einer sensationellen Aussicht bis hin zur Skyline von Frankfurt oder dem Beobachten von Starts und Landeanflügen am Frankfurter Flughafen.

Burg Frankenstein
Burg Frankenstein

Magnetsteine

Nach der Burg findet man halb rechts über den Parkplatz wieder auf den Burgensteig, auf dem man nach einigen Metern links abbiegt und an einem Barfußpfad vorbei kommt. Testen konnte ich diesen leider nicht, da er während meiner Wanderung von fleißigen ehrenamtlichen Helfern neu angelegt wurde. Nach einigem Auf und Ab gelangt man über schmale Pfade zu den Magnetsteinen. Diese sind Teil des Frankensteinmassivs, das sich durch den vorderen Odenwald zieht.

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Die Entstehung der Magnetsteine ist nicht eindeutig geklärt. Eine Theorie besagt, dass die Magnetsteine durch Blitzeinschlag magnetisch geworden sind. Eine andere Theorie besagt, dass Einlagerungen aufgrund von vulkanischen Ausscheidungen für die Magnetisierung verantwortlich sind (Quelle: Wikipedia).

Anschließend geht es weiter durch den Wald, mal hoch, mal runter, bis man die Ernst-Ludwig-Hütte am Platz der 10 Wege erreicht. Danach geht es abwärts bis man eine der wesentlichen Gefahrenstellen erreicht, in dem man zuerst die Ober-Beerbacher-Straße überqueren muss. Danach muss man den Lufthansaring hinauf, welcher über keinerlei Gehwege verfügt.

Brohmfels
Brohmfels der Gabbro-Klippen des Frankenstein-Magnetberges

Burgruine Tannenberg

Der Lufthansaring bildet zugleich den Beginn des Anstieges zur Ruine Tannenberg. Da es hier auf einer Distanz von ca. 1,5km auf eine Höhe von 335 m ü. NHN geht, ist der Anstieg insgesamt recht knackig und zieht sich entsprechend. Wie auf dem kompletten Steig ist hier gutes und verlässliches Schuhwerk unumgänglich. Hat man den Aufstieg gemeistert, belohnt man sich hier ebenfalls mit einer grandiosen Fernsicht.

Die Burg Tannenberg ist die Ruine einer Gipfelburg östlich von Jugenheim. Sie wurde um 1230 erbaut und bereits im Jahre 1399 nach Belagerung zerstört. Berühmt ist die Burg unter anderem für die  „Tannenbergbüchse“. Sie gilt als die älteste deutsche Handfeuerwaffe (vor 1399), gefunden in der Zisterne der Ruine der Burg Tannenberg.

Ruine Tannenberg
Ruine Tannenberg

Schloss Heiligenberg

So scharf es nach oben geht, so steil geht es nach der Ruine wieder hinunter bergab. Man erreicht nach dem Abstieg die Bergkirche Jugenheim. Anschließend kann man noch eine Schleife wandern, um zu Schloss Heiligenberg zu kommen und dies zu besichtigen. In unmittelbarer Umgebung befinden sich ebenfalls die Reste des zugehörigen kleinen Klosters, der Klosterruine Heiligenberg. Am Ende der ersten Etappe kommt man über der Kreisklinik Jugenheim im Ort an. Von dort ist in wenigen Minuten auch der öffentliche Nahverkehr, beispielsweise die Straßenbahnhaltestelle erreichbar.

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Meine Daten

Da sich die tatsächlichen Kilometer und Daten meist von denen der Tourbeschreibungen auf Internetseiten oder Apps unterscheiden, teile ich meine (per App gemessen) an dieser Stelle zusätzlich. Sicherlich sind sie auch von den individuelle An- und Abreisevarianten abhängig, geben aber nochmal eine zusätzliche Information zur Tour.

    Strecke Dauer Aufstieg Abstieg
Etappe 1 Darmstadt-Eberstadt – Seeheim-Jugenheim 15,0 05:08 788 848

Eindrücke

 

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Zuletzt aktualisiert am 3. Juni 2025

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